• 10. März 2017 · 10:11 Uhr

Valtteri Bottas: Keine Antwort auf Niki Laudas Kritik

Valtteri Bottas lässt sich bei Mercedes in die Rolle der Nummer 2 drängen und hofft, seinen Rückstand auf Lewis Hamilton noch verkürzen zu können

(Motorsport-Total.com) - Schon sehr früh im Formel-1-Jahr 2017 zeichnet sich ab, dass Valtteri Bottas als Mercedes-Teamkollege von Lewis Hamilton einen schweren Stand haben könnte. Sein Chef Niki Lauda erklärte am Mittwoch in Barcelona Formel-1-Tests 2017 im Live-Ticker, dass Hamilton auf die Qualifying-Runde derzeit um zwei Zehntelsekunden schneller sei als der Finne, und im Renntrimm sei der Abstand sogar noch größer. Trotzdem beteuert Lauda, er sei mit Bottas' Leistung zufrieden - was ein bisschen so klingt, als seien die Silberpfeile nach Jahren teaminterner Rivalität auf eine klare Nummer-1-Situation eingestellt.

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Valtteri Bottas: Zu nett, um bei Mercedes bestehen zu können? Zoom Download

Bottas hat, von Journalisten auf Laudas Aussagen angesprochen, keinen konkreten Konter parat. Er und Hamilton seien "meistens ganz unterschiedliche Programme" gefahren, sagt er zwar, räumt aber ein, man habe auch schon Gelegenheit gehabt, "direkt zu vergleichen, was sehr wertvoll war. Das war interessant."

Diese direkten Vergleiche, so der 27-Jährige, sähen "bis jetzt ziemlich eng" aus; dass Laudas Aussage mit den zwei Zehntelsekunden explizit falsch sei, kommt ihm aber nicht über die Lippen. Stattdessen relativiert Bottas seinen angeblichen Rückstand: "Es sind ja nur die Tests. Ich bin mir nicht sicher, ob einer von uns schon echte Q3-Runden gefahren ist."

Mehr Erfahrung, geringerer Rückstand?

Selbst Bottas-Skeptiker gehen davon aus, dass der Ex-Williams-Pilot näher an seinen Teamkollegen rankommen wird, je mehr Erfahrung er im Mercedes sammeln kann. "Von dem, was ich gesehen habe, mache ich gute Fortschritte", beteuert er selbst. "Heute lief es schon viel besser als am ersten Testtag. Ich muss nur so weiterarbeiten, dann wird das klappen."

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Mercedes-Neuzugang Valtteri Bottas bei den Testfahrten in Barcelona Zoom Download

Lauda räumt ein, dass Bottas bei weitem nicht die Erfahrung habe wie sein Vorgänger Nico Rosberg. Aber ewig darf er sich nicht damit Zeit lassen, diese zu sammeln und Leistung zu liefern, denn: "Ich stimme Niki zu", sagt Mercedes-Sportchef Toto Wolff gegenüber 'Turun Sanomat' und ergänzt: "Valtteri hat nicht viel Zeit, um zu beweisen, dass er so gut wie Nico ist. Er muss schnell schwimmen lernen."

Dabei fühlt sich Bottas von Tag zu Tag besser: "Ich habe so viele Renndistanzen zurückgelegt, kurze Runs, unterschiedliche Benzinmengen probiert - und ich habe jedes Mal versucht, auf eine Runde das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Ich glaube, dass es nicht einen Bereich gibt, in dem ich große Schwierigkeiten habe. Es geht in erster Linie darum, mehr zu fahren und mehr Erfahrung zu sammeln."

Bottas: Mit jedem Tag Fortschritte

Ein längerer Testwinter wäre ihm sicher entgegengekommen, aber auch so glaubt Bottas, die Situation rechtzeitig in den Griff zu bekommen: "Speziell an den vergangenen beiden Tagen fühlte ich mich im Auto viel wohler. Vergangene Woche hatte ich einen holprigen Beginn. Jetzt läuft es besser. Es ist schön, die Fortschritte mit dem Auto und der Balance zu erleben - und das dann auch an den Rundenzeiten zu sehen."


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Die Neuerungen, auf die er sich einstellen muss, sind vielfältig. Einerseits der bärenstarke neue Teamkollege, die neue Crew, das neue Umfeld; andererseits ein neues Auto, das mit dem Williams nicht vergleichbar ist - und das nicht nur wegen der Regeländerungen, sondern weil die Mercedes-Charakteristik eine ganz andere ist. "Ich muss den Fahrstil schon anpassen. Die Ideallinie ist ein bisschen anders, die Fahrtechnik", erklärt Bottas.

Mercedes nicht mit Williams zu vergleichen

"Es ist nicht nur ein anderes Auto, weil es halt mehr Grip hat, sondern es hat auch einen eigenen mechanischen Charakter. Sich darauf einzustellen, um das Maximum herausholen zu können, dauert immer ein bisschen. Aber da habe ich vom ersten bis zum siebten Testtag schon viel gelernt - und ich werde noch mehr herausholen", kündigt er an.


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Beeindruckt zeigt sich der 90-malige Grand-Prix-Teilnehmer, der sowohl in Qualifyings als auch in Rennen schon Zweiter, aber noch nie Erster war, von der Professionalität des Mercedes-Teams. Dessen Niveau sei mit jenem von Williams nicht zu vergleichen.

"Wenn etwas nicht funktioniert, wird in Brackley und an der Strecke sofort unter Hochdruck daran gearbeitet. Die Arbeitsweise des Teams zu sehen, war sehr beeindruckend. Am meisten beeindruckt hat mich das Niveau einiger technischer Ideen und die Reaktionsfähigkeit auf Probleme", schwärmt Bottas. "Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung, jetzt Teil eines solchen Topteams zu sein."

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