Nico Hülkenberg: Punkteränge für Renault schwierig
Zuverlässigkeitsprobleme bremsen Renault beim Formel-1-Test in Barcelona aus, auch die Pace ist ausbaufähig - Hülkenberg: "Das wird eine große Herausforderung"
(Motorsport-Total.com) - Mehr Ressourcen in Enstone, eine komplett neu designte Antriebseinheit und mit Nico Hülkenberg ein Top-Fahrer im Team: Es schien alles angerichtet für einen Leistungsboost bei Renault. Doch nach der zweiten Testwoche der Formel 1 in Barcelona herrscht Ernüchterung. Weder die Performance und schon gar nicht die Zuverlässigkeit entsprechen bis dato dem, was sich die Mannschaft für ihre zweite Saison nach dem Comeback erhofft hatte.
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Nico Hülkenberg weiß nach dem Formel-1-Test: Für Renault ist noch Luft nach oben Zoom Download
Platz fünf der Konstrukteurs-WM wollte man erobern. Danach sieht es momentan allerdings nicht aus. "Ich werde tun, was ich kann. Das ist mit Sicherheit ein hoch gestecktes Ziel. Das wird eine große Herausforderung", sagt selbst Neuzugang Hülkenberg und erklärt: "Im Vergleich zur letzten Woche hat sich das Auto nicht großartig verändert. Aber wir haben einiges Dinge ausprobiert, auch was das Setup angeht."
Gestört wurde Renaults Testprogramm allerdings durch wiederholte Zuverlässigkeitsprobleme im Antriebsstrang. Schon am ersten Testtag musste Hülkenbergs Teamkollege Jolyon Palmer den R.S.17 nach nur 15 gefahrenen Runden in der Boxengasse ausrollen lassen. Sensoren im Motor hatten Alarm geschlagen, sodass dieser aus Sicherheitsgründen gewechselt wurde - und das nicht zum ersten Mal.
Hülkenberg in Barcelona mit neuem Heckflügel
Bei der Pace ist Renault kein Quantensprung gelungen, auch wenn der Abstand im Verlauf der Testwoche noch einmal geschrumpft ist. So schloss Hülkenberg den zweiten Barcelona-Test mit einer Bestzeit von 1:19,885 Minuten und einem Rückstand von +1,251 Sekunden auf Rang acht ab. Er egalisierte damit seine Testplatzierung aus der Vorwoche. Palmer (1:20,205 Minuten, +1,571) wurde Zwölfter.
Hülkenberg zeigt sich am letzten Testtag dennoch versöhnlich: "Es war ein qualitativ hochwertiger Vormittag. Wir sind nicht die meisten Runden gefahren, haben aber ein paar Entdeckungen am Auto gemacht, gute Schritte für unser Verständnis und die Performance." Der Deutsche fuhr mit einem neuen Heckflügel, der für mehr Anpressdruck sorgen und es dem Team erleichtern soll, die Abstimmung zu treffen.
Was die eigene Performance angeht, wagt der Renault-Pilot keine Prognose, sagt aber: "Unser Tempo ist echt. Natürlich nimmt man ein bisschen Benzin raus, wenn man den letzten Testtag vor Melbourne hat, um mal zu sehen, wie das Auto mit leerem Tank läuft. Aber das ist bei den anderen sicher nicht anders - und wir haben noch ein bisschen was in petto. Ich bin schon gespannt darauf, wo wir stehen werden."
Renault will mit Upgrade-Programm punkten
Mit "in petto" meint Hülkenberg Renaults geplantes Upgrade-Programm. Zum Saisonstart in Melbourne will das Team die Motorprobleme vor allem im elektrischen Bereich ausgemerzt haben und die Power dann voll ausschöpfen können. Beim Grand Prix in Spanien soll dann die zweite Spezifikation des Motors eingeführt werden. Hinzu kommen kleinere, über die Saison verteilte Aero-Upgrades und ein größeres in Barcelona.
Wie viele Zehntel Renault damit insbesondere auf die unmittelbare Konkurrenz durch Force India, Toro Rosso und Haas wird gutmachen können, bleibt abzuwarten. Mindestziel für Renault bleiben die Punkteränge. Doch Hülkenberg sieht vier Teams klar in Front, deshalb seien Punkte schwierig. Er sagt aber auch: "Ich denke, Renault ist in einer besseren Ausgangsposition als im Vorjahr und näher dran am Mittelfeld."