• 09. März 2017 · 19:41 Uhr

Force India wird schneller: Lichtblick auf der Großbaustelle

Mit Platz drei am vorletzten Formel-1-Testtag in Barcelona lässt Force-India-Pilot Esteban Ocon aufhorchen: Der VJM bleibt aber eine rollende Baustelle

(Motorsport-Total.com) - Nach hartnäckigen Problemen mit den Auspuffendrohren in der ersten Testwoche der Formel 1 2017 in Barcelona kommt Force India endlich ins Rollen. Nach soliden Fahrten am Dienstag und Mittwoch konnte Neuzugang Esteban Ocon am heutigen Donnerstag noch einmal 137 Runden (638 Kilometer) ohne nennenswerte Probleme zurücklegen. Der junge Franzose zeigte bei einem kurzen Versuch auf Supersoft-Reifen in 1:20.161 Minuten ein starkes Tempo. "Und wir haben noch etwas in der Hinterhand", sagt der Youngster.

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Zwei Grand-Prix-Distanzen am Donnerstag: Esteban Ocon in Barcelona Zoom Download

Ocon reihte sich bei seinem schnellen Run auf Platz drei hinter Sebastian Vettel (Ferrari) und Lewis Hamilton (Mercedes) ein, beide Konkurrenten hatten die Ultrasofts genutzt. Genau diese Position erträumt sich Teambesitzer Vihay Mallya am Ende der Formel-1-Saison 2017. Doch wird Force India dieses Ziel erreichen können? Die Vorzeichen sind bislang - trotz des Lichtblickes am Donnerstag - nicht allzu gut. Die Mannschaft mit Sitz im britischen Silverstone hat noch reichlich Baustellen zu bearbeiten.

Die Sorgen um die gebrochenen Endrohre sind noch nicht vom Tisch. Wie 'auto motor und sport' berichtet, treten nach wie vor immer wieder Risse an den Bauteilen auf, die jeweils nach einigen Stints geflickt werden müssen. Im Team ist man allerdings zuversichtlich, bis zum Saisonstart in Melbourne eine Lösung gefunden zu haben. Somit wäre man zumindest mal eine Sorge los. Es blieben demnach immer noch auf dem Zettel: Balanceprobleme und zu viel Gewicht.

Dauerläufer Ocon begeistert: Starker Tag für das Team

"Das Auto fällt vom Unter- ins Übersteuern. Die Windkanaldaten lassen sich noch nicht zu 100 Prozent auf die Rennstrecke übertragen", wird Technikchef Andy Green von 'auto motor und sport' zitiert. Die Fahrer wünschen sich mehr Last auf der Vorderachse, doch eine Veränderung der Gewichtsverteilung ist nur mit hohem Aufwand zu bewerkstelligen. Derzeit liegt der VJM10 rund zehn Kilogramm über den Minimalgewicht von 728 Kilogramm. Abspecken ist angesagt - nicht nur beim Auto.

Die beiden Piloten Esteban Ocon und Sergio Perez wurden dazu angehalten, bis zum Start der Saison 2017 in Australien noch jeweils zwei Kilogramm abzunehmen. Den Rest des bisherigen Übergewichts will man unter anderem über schlankere Seitenkästen wegschaffen. Die Kühlung wurde von den Designern im Winter zu groß ausgelegt. Hier hat man Potenzial für eine Ersparnis an Volumen und Gewicht. Allerdings dauern diese Maßnahmen ihre Zeit bei einem kleinen Privatteam wie Force India.

"Im Augenblick kämpfen wir mit Toro Rosso, Haas und Renault um Platz fünf. Williams ist noch zu schnell für uns. Aber das holen wir noch auf. Die Saison ist lang", lautet die Kampfansage vom stellvertretenden Teamchef Robert Fernley. "Heute lief zumindest alles nach Plan, wir haben alles erledigen können", zeigt sich Ocon nach dem heutigen Dauerlauf zufrieden. "Wir haben das Auto weiter verbessern können. Das Tempo auf Longruns war gut. Ich habe von heute nur Positives zu berichten."

"Platz drei würde ich nicht überbewerten. Alle Teams haben noch ausreichend im Ärmel, das sie erst in Melbourne auspacken werden. Sergio hatte gestern schon erheblich zulegen können, heute ist mir das gelungen. Es war ein starker Tag von uns, aber wir dürfen nicht abheben", sagt der Force-India-Neuzugang. "Das Fahren ist wirklich anstrengend. Aber trotz meiner vielen Runde heute, hätte ich noch weiter fahren können. Ich bin ausreichend fit! Schade, dass es mein letzter Testtag vor dem Saisonstart war."

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