• 27. Februar 2017 · 21:20 Uhr

Mercedes macht's wie immer: Dauerläufer am ersten Testtag

Mercedes überrascht am ersten Testtag 2017 mit der späten Einführung einer außergewöhnlichen Motorenabdeckung und beweist wieder einen langen Atem

(Motorsport-Total.com) - Mercedes macht es wie immer - eben ganz anders. Am ersten Testtag für die Formel-1-Saison 2017 überraschen die Weltmeister nicht nur mit einer Arbeitsteilung zwischen Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Am Nachmittag präsentieren sie am W08 eine völlig andere Version der Heck-Finne. Außerdem bewies der Silberpfeil wie schon im vergangene Jahr bei den Tests den längeren Atem im Vergleich zur Konkurrenz. Sie absolvierten insgesamt 152 Runden (Ferrari 128).

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Der Silberpfeil glänzte bei den Tests wieder durch Ausdauer Zoom Download

Am Vormittag musste sich Bottas noch ohne Finne mit einer Zeit von 1:23.169 Minuten dem Ferrari geschlagen geben - er war 0,378 Sekunden langsamer als Sebastian Vettel, obwohl dieser mit härteren Reifen unterwegs war. Mit Hamilton und der neuartigen Finne lief es besser. Mit einer Zeit von 1:21.765 Minuten war er 0,113 Sekunden schneller als der Rivale in Rot - allerdings immer noch auf weicheren Pirellis.

"Das war ein guter Tag, sehr positiv für das Team", zieht Hamilton Fazit. "Das Auto sieht fantastisch aus und es fühlt sich großartig an. Wir sind viele Runden gefahren und haben jede Menge Informationen gesammelt. Damit können wir versuchen, das Auto weiter zu verbessern." Der dreimalige Champion outet sich aber auch schon jetzt als Perfektionist: "Wir haben noch nicht daran gearbeitet, die Balance perfekt hinzubekommen. Heute ging es nur darum, die Checkliste abzuhaken und Kilometer abzuspulen."

Eine Flosse mit Atemloch

Hamilton sorgte auf und neben der Strecke für Aufsehen. Auf seinem Instagram-Account meldete er sich unter anderem erstmals während eines Tests live aus dem Cockpit. Als er zum ersten Mal aus der Garage fuhr, stand seine Person aber nicht mehr im Mittelpunkt.

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Mercedes' Interpretation der Heck-Finne gibt zu denken Zoom Download

Mercedes hatte in der Präsentationwoche unter anderem damit herausgestochen, dass sie als einziges Team keine Heck-Finne an ihrem Boliden befestigt hatten - so war Bottas auch am Vormittag unterwegs gewesen. Am Nachmittag sorgte ihre Version der "Haifischflosse" dann für Erstaunen. Nicht nur wirkt sie viel kleiner als bei der Konkurrenz, sie beinhaltet auch eine Öffnung an der Oberseite. Ob diese allein der Kühlung dient, ist noch nicht bekannt.

Bottas feierte heute aber auch seine Premiere - erstmals nicht nur für Werbezwecke als Mercedes-Stammpilot. Vom Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda gab es dafür beim ORF Lob: "Er ist fehlerfrei und schnell gefahren, mehr kann man nicht machen." Der Finne selbst meint: "Ich kann mich über den ersten Arbeitstag wirklich nicht beklagen."

Autos noch zu langsam

"Ich bin einige Runden in Silverstone gefahren, aber erst hier finden richtige Testfahrten statt", erklärt Bottas weiter. "Ich habe noch nie einen Rennwagen bewegt, der so viel Abtrieb aufbaut. Das ist schon sehr eindrucksvoll. Bei diesen vier Tagen geht es vor allem um die Standfestigkeit. Du willst Probleme lieber hier haben als in Melbourne! Aber bislang lief der Wagen sehr gut. Das Team hat im Winter einen tollen Job gemacht."

Bottas war heute 1,404 Sekunden langsamer als Hamilton. Mit ihren Zeiten haben die Mercedes-Piloten aber jetzt schon ihre 2016er-Marken geknackt. Hamilton fuhr bereits um rund eine Sekunde schneller als in der ersten Testwoche des vergangen Jahres. Und er unterbot seine Qualifyingzeit vom Spanien-Grand-Prix der vergangenen Saison um rund drei Zehntelsekunden.

"Ich habe meine Fitness heute wirklich auf die Probe gestellt", sagt er. "Es war gut, das breitere, bulligere Auto zu spüren. Es ist schneller und anstrengender... es ist ein Biest! Man muss es ein bisschen anders fahren. Es ist sehr viel besser als die letztjährigen Autos. Die G-Kräfte sind definitiv höher. Wir haben hier zwei G mehr als normalerweise. Der Abtrieb ist so viel höher. Das wünscht man sich als Fahrer immer. Man möchte stets schneller durch die Kurven fahren."

Auch Laude geht es noch "zu langsam, aber das ist klar wenn man nur rumrollt und schaut, ob alles funktioniert. Diese Woche schauen wir, dass alles funktioniert. Nächste Woche geht es dann darum, wie schnell die Autos sind."

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