Weg zu neuen Rekordrunden ist frei: Pirelli senkt Reifendrücke
Laut eines Medienberichtes müssen die Teams beim Test nur 18 respektive 22 PSI in die neuen Breitreifen pumpen, was die Autos nochmals schneller machen könnte
(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat sich mit seinen neuen Breitreifen dem Ziel verschrieben, die Formel 1 in der Saison 2017 wieder schneller zu machen. Offenbar ordnen die Italiener auch ihre Politik bei den Reifendrücken diesem Ziel unter. Wie 'auto motor und sport' erfahren haben will, gibt der Einheitszulieferer für die erste Woche der Wintertestfahrten in Barcelona einen Mindestwert von 22 PSI auf der Vorderachse und 18 PSI auf der Hinterachse vor - damit agiert Pirelli couragierter als noch im vergangenen Jahr.
Denn in der Vergangenheit hatten die Techniker auf Reifenschäden reagiert und höhere Untergrenzen festgelegt, was Teams und Fahrern ein Dorn im Auge war - schließlich ging es zu Lasten der Performance, was dazu führte, dass andauernd versucht wurde, die FIA-Kontrollen auszutricksen. Mit den neuen Werten dreht Pirelli die Uhr jedoch um zwei Jahre zurück, als die bindenden Empfehlungen noch kaum eine Rolle im Rennzirkus spielten und fast nach Belieben abgestimmt wurde.
Ohne die drakonische Reifendruck-Beschränkung könnten die Rundenzeiten mit den neuen Autos stärker fallen als angenommen, weil die Boliden ihre aerodynamischen Vorteile und das PS-Plus ihrer neuen Antriebe voll ausspielen können. Ein Rechenbeispiel: Lewis Hamiltons Pole-Position-Runde beim Bahrain-Grand-Prix 2016 lag bei 1:29,493 Minuten - die schnellste aller Zeiten in Sakhir. Sinken die Zeiten um drei Sekunden pro Umlauf, befinden sich die Werte schon vier Sekunden unter dem Niveau von 2004, als in den Boliden noch mächtige V10-Triebwerke für Vorschub sorgten.