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Charles Leclerc nach Ferrari-Test: "Etwas ganz Besonderes"
Mit 18 Jahren in einem Ferrari? Für Haas-Freitagstester Charles Leclerc wurde der Traum beim ersten Silverstone-Test wahr - Antriebs-Problem lässt nur 19 Runden zu
(Motorsport-Total.com) - Als kleines Kind träumte er vom roten Auto - am Dienstag wurde Charles Leclercs Traum Wirklichkeit: Der 18-jährige Monegasse absolvierte bei den Testfahrten in Silverstone seine ersten Runden in einem Ferrari-Formel-1-Renner. Wegen eines Problems im alten Atrieb im Heck des SF16-H konnte er zwar nur 19 Umläufe absolvieren, die Begeisterung war ihm trotzdem anzumerken. "Ich haben jede Sekunde genossen. Leider konnten wir am Nachmittag nicht mehr viele Runden drehen, aber für mich war es trotzdem ein toller Tag", jubelt Leclerc.
© xpbimages.com
Charles Leclerc im Gespräch mit Ferrari-Renningenieur Dave Greenwood (r.) Zoom Download
Mit der schnellsten Runde in 1.34:446 Minuten setzte er immerhin die viertschnellste Zeit aller elf Piloten, die am Dienstag in Silverstone zum Einsatz kamen (zum Test-Überblick). Im Vordergrund stand der Test neuer Sensoren am Dienstwagen von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen. Weil der Antrieb versagte, kam der Monegasse nachmittags kaum mehr zum Fahren und konnte erst kurz vor Ende nochmals kurz ins Geschehen eingreifen.
Seine Laune trübte dies jedoch nicht: "Als Sechsjähriger habe ich immer nur nach dem roten Auto geschaut. Ich kann es kaum glauben, dass ich heute hier bin. Ich bin erst 18 - es ist also etwas ganz Besonderes." Leclerc ist seit diesem Jahr Mitglied der Ferrari Driver Academy, dem hauseigenen Förderprogramm der Scuderia. Erst vor drei Wochen wurde bekannt, dass ihn das Haas-Team als Freitagstester für die laufende Saison engagiert hat.
Am vergangenen Rennwochenende absolvierte er schließlich seine ersten Kilometer in einem Formel-1-Renner und bestritt in Silverstone anstelle von Stammpilot Esteban Gutierrez das erste Freie Training im VF-16. Auch bei den Grands Prix in Ungarn (22. Juli), Deutschland (29. Juli), Malaysia (30. September) und Abu Dhabi (25. November) sind weitere Einsätze beim Ferrari-Partner geplant.
Einen Vergleich der beiden Boliden traut sich Leclerc, der in der GP3-Serie Stammfahrer für ART Grand Prix ist, nicht zu. "Am Freitag musste ich für Haas möglichst viele Kilometer für das anschließende Rennwochenende sammeln. Heute hatten wir etwas mehr Zeit. Beide Tage waren einfach unglaubliche Erlebnisse - und je mehr Autos ich ausprobieren darf, desto mehr Erfahrungen kann ich sammeln und unterschiedliche Arbeitsweisen kennenlernen", so der Monegasse. Am Mittwoch übernimmt Stammpilot Räikkönen wieder das Ferrari-Cockpit in Silverstone.