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Sebastian Vettel und die Hackordnung: "Noch etwas blind"
Ferrari-Star Sebastian Vettel ist von den Fortschritten seines Teams überzeugt - Vorbereitung bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona noch nicht beendet
(Motorsport-Total.com) - Bei den aktuellen Formel-1-Testfahrten in Barcelona setzt Ferrari die Jagd auf den bisherigen Klassenprimus Mercedes fort. Die Italiener wollen mit einem überarbeiteten Antrieb und neuen Aerodynamiklösungen am SF16-H die Lücke zu den Silberpfeilen schließen und um die Titel in der Saison 2016 mitkämpfen. Kann dies gelingen? An den bisherigen Testtagen überzeugte Mercedes mit hoher Laufleistung und schnellen Runden auf harten Gummis, Ferrari setzte seine Glanzlichter auf weichen Reifen in der ersten Woche.
Am Mittwochmorgen übernahm Sebastian Vettel wieder die Testarbeit. Im Auto des viermaligen Formel-1-Weltmeisters war ein neuer Antrieb verbaut, der bis zur Mittagspause 63 Runden lang klaglos seinen Dienst verrichtete. "Bis jetzt war es sehr gut. Wir sind viele Runden gefahren, hatten keine Probleme. Ich hoffe, dass es so weitergeht", so die Zusammenfassung von Vettel nach der ersten Hälfte des drittletzten Testtages vor dem Start in die neue Saison.
"Bezüglich der Kilometer liegen wir etwas zurück. Wir hatten in der vergangenen Woche und zu Beginn dieser Woche ein paar Dinge, die uns etwas ausgebremst haben", erklärt der Deutsche. Mercedes hat an fünf Tagen rund 4.000 Kilometer absolviert, Ferrari hingegen nur die Hälfte. Der SF16-H war unter anderem wegen einer defekten Benzinpumpe und eines Software-Fehlers in der Getriebesteuerung liegen geblieben. "Man will nie, dass solche Dinge passieren. Wenn es aber passiert, dann am besten hier beim Test - kein Problem", so Vettel. "In ein paar Wochen würde uns das mehr schmerzen."
Mercedes im Dauerbetrieb: Laufleistung ist nicht alles
Die hohe Laufleistung des Mercedes W07 bereitet dem Heppenheimer kaum Kopfzerbrechen. "Jeder fährt sein eigenes Programm. Wenn sich jemand entschließt, statt vier oder fünf gleich immer acht oder neun Runden zu fahren, dann kommt man natürlich auf mehr Kilometer. Unter dem Strich macht das - je nach dem, was man vor hat - nicht so den großen Unterschied", sagt er. "Ich wäre vielleicht auch gern etwas mehr gefahren, aber so ist es nun einmal bei Tests. Insgesamt sind wir recht zufrieden mit dem, was wir jetzt haben."
"In ein paar Wochen hoffe ich schon, dass wir bereit sein werden. Es ist ja noch ein wenig Zeit. Wir haben noch zwei weitere Testtage. Die nutzen wir möglichst gut", meint der Deutsche, der am Freitag zum Abschluss der Testfahrten noch einmal im Auto sitzen wird. "Unser Ziel ist es, besser zu sein als im vergangenen Jahr. Wir wollen die Lücke schließen. Inwieweit uns das gelungen ist, wird man in den ersten Rennen sehen. Jetzt ist es noch Rätselraten."
"Früher hat man immer geraten, wer mit wie viel Benzin fährt, aber jetzt sind es noch zehn andere Dinge, die auf eine Runde einen Unterschied machen können. Die Autos sind halt etwas komplizierter geworden. Wir sind diesbezüglich etwas blind. Das Gefühl bei uns ist gut. Das ist das Wichtige im Moment", erklärt Vettel zur möglichen Hackordnung 2016. "Unser neues Auto ist ein deutlicher Schritt. Es geht in Richtung 'viel besser', würde ich sagen."
"Mercedes ist stark. Wenn man über den Winter einen solchen Rückstand aufholen will, dann muss man sich anstrengen. Es ist keine Überraschung, wenn die ganz vorne dabei sind. Wir sind vorangekommen. Ob es reicht, muss sich zeigen. Wenn nicht, dann werden wir im Verlauf des Jahres drauf und dran sein, die Lücke zu schließen", so Vettel. Ferrari-Boss Sergio Marchionne will die Roten in der ersten Startreihe sehen. "Wir geben alles", verspricht der deutsche Pilot. "Er hat das nun schon mehrfach gesagt, bleibt also seiner Linie treu."