Magnussen nach 264 Runden: "Wissen, dass wir hinten sind"
Renault-Pilot Kevin Magnussen spielt an seinen beiden Testtagen in Barcelona den Kilometerfresser, hat dabei allerdings nur die Zuverlässigkeit des R.S.16 im Blick
(Motorsport-Total.com) - Am Ende war es für Renault in Barcelona doch noch ein guter Test. Nachdem Jolyon Palmer aufgrund von technischen Problemen an den ersten beiden Tagen lediglich 79 Runden absolvieren konnte, brachte es Teamkollege Kevin Magnussen an den beiden folgenden Tagen auf satte 264 Umläufe (zum Testcenter). Die Zuverlässigkeit scheint bei den Franzosen nun also zu stimmen, doch Magnussen bleibt trotzdem zurückhaltend und erklärt, dass man "ziemlich offensichtlich" einen Rückstand habe.
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Kevin Magnussen war beim Test in Barcelona einer der fleißigsten Piloten Zoom Download
"Es war ein langer Tag. Aber es war gut, dass wir all diese Runden absolvieren und alle Checks erledigen konnten", sagt der Däne bei 'Sky Sports F1' und ergänzt: "Das ist der Beweis dafür, dass das Auto zuverlässig ist." Der R.S.16 hielt am Donnerstag auch den größten Belastungstests stand. "Wir haben sogar versucht, das Auto kaputtzumachen, aber es ging nicht kaputt. Das ist gut", erklärt Magnussen mit einem Lachen.
In der Zeitenliste sortierte sich Renault beim ersten viertägigen Test der Saison 2016 im Mittelfeld ein. Doch Magnussen will dem keine große Bedeutung beimessen. "Niemand weiß, wie die anderen Autos gefahren sind. Man sollte besser nicht zu viel spekulieren", erklärt der ehemalige McLaren-Pilot und verrät: "Ich bin glücklich mit dem Auto. Wir wissen, dass wir hinten sind. Aber wir sind in einer guten Position, um uns zu verbessern."
"Wir müssen hart arbeiten", so der Däne, für den die Zuverlässigkeit beim kommenden zweiten Test in Barcelona erneut das Wichtigste sein wird. "An den vergangenen zwei Tagen war es gut. Hoffentlich bleibt es so, damit wir etwas am Setup arbeiten können, denn das haben wir bisher kaum getan. Es wäre schön, wenn wir da etwas herumprobieren könnten", so Magnussen.
Doch nicht nur der R.S.16 hat noch Luft nach oben, auch Magnussens körperliche Verfassung ist offenbar noch nicht wieder im Optimalzustand. "Ich habe einige Prellungen im Schulterbereich. Normalerweise härtet man in diesem Bereich ab. Aber so was kann man im Fitnessstudio nicht lernen", erklärt der 23-Jährige gegenüber 'auto motor und sport'.
Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1
Grand Prix von Großbritannien 1977 in Silverstone: Mit Jean-Pierre Jabouille gibt der französische Automobilhersteller Renault sein Formel-1-Debüt. Es handelt sich um einen Werkseinsatz mit zunächst einem Boliden. Beim Debüt startet Jabouille von Position 21, fällt im Rennen aber aufgrund eines defekten Turboladers aus. Auch bei vier weiteren Starts in der Saison 1977 sieht der gelbe Renault RS01 die Zielflagge nicht. Fotostrecke
Magnussen hat in der vergangenen Saison als McLaren-Testpilot kaum Zeit im Auto verbracht. Seinen letzten Grand-Prix-Einsatz hatte er beim Saisonauftakt 2015 in Melbourne. Allerdings blieb sein Bolide dort bereits vor dem Start liegen. "Auch mit dem unteren Rückenbereich hatte ich etwas Probleme. Dann haben wir die Sitzposition etwas geändert und es wurde besser", berichtet der Däne.
Auch technisch gibt es einige Unterschiede zwischen seinem alten McLaren und dem neuen Renault. "Das Lenkrad ist unterschiedlich. Die Knöpfe liegen an anderen Stellen. Die Bezeichnungen für Abläufe und Funktionen sind anders. Da muss ich noch ein paar neue Begriffe lernen. Aber bis Melbourne ist ja noch etwas Zeit", so Magnussen, der beim kommenden Barcelona-Test noch einmal zwei Testtage bekommen wird.