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Wie gut ist Williams? "Hoffentlich auf Ferrari-Niveau"
Bei den bisherigen Tests hielt sich Williams im Hintergrund: Wie gut ist also der neue FW38 wirklich und ist das Team von Valtteri Bottas und Felipe Massa im Plan?
(Motorsport-Total.com) - 2016 wollen die Williams-Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa endlich auch Siege einfahren, aber hat der neue FW38 das Zeug dazu? Ein Blick auf die Testergebnisse lässt erahnen, dass sich Williams noch etwas gedulden wird müssen, denn man hatte nie weniger als eine Sekunde Rückstand auf die Spitze. Klar ist aber, dass derzeit noch nicht auf Top-Zeiten losgegangen wird.
Was sagen also die Akteure selbst? "Ich hoffe, dass ich nicht Zehntschnellster bin sondern in den Top-3 liege", lacht Massa, als er mit der Zeitentabelle vom Mittwoch konfrontiert wird, in der er mit 3,6 Sekunden Rückstand auf Rang zehn geführt wird, schließlich arbeite das Team für Spitzenplätze.
Massa fürchtet: Ferrari und Mercedes vor Williams
Mercedes und möglicherweise Ferrari scheinen aber besser aufgestellt. "Ich weiß nicht, ob wir dafür gut genug sind", sagt der Brasilianer gegenüber 'Globo Esporte'. "Hoffentlich können wir es mit Ferrari aufnehmen, aber Mercedes ist sehr stark. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir wieder eine WM mit nur einem Team sehen, denn ich habe den Mercedes auf der Strecke beobachtet. Er ist schnell, rutscht weder vorne noch hinten, die Reifen blockieren beim Bremsen nicht - da ist nichts falsch. Und es sieht so aus, als wäre das Auto einfach zu fahren."
Massas Gefühl deutet aber darauf hin, dass Williams tatsächlich der Spitze viel näher ist als es das Ergebnis andeutet. "Die Änderungen vom Vorjahr zu diesem Jahr sind positiv. Es gibt einige interessante Dinge im Auto. Wir haben mehr Grip und mehr Abtrieb."
Das ist ein gutes Zeichen, denn in den vergangenen zwei Jahren erwies sich Williams zwar als Top-Team, allerdings mit zwei Achillesfersen: Bei Regen und auf Strecken, die viel Abtrieb verlangen, waren die Boliden aus Grove unter ferner liefen.
Neuer Williams scheint ein Fortschritt
Auch Teamkollege Bottas hat das Gefühl, dass Williams auf dem richtigen Weg ist, um die Schwächen wettzumachen. "Wir sind die Probleme des Vorjahres auf jeden Fall gut angegangen", sagt der Finne, der ebenfalls ein "positives Gefühl" hat, aber keine Einschätzung der Konkurrenz wagt. "Wir haben diesen Winter Aerodynamik-Fortschritte gemacht, und auch bei der Mechanik haben wir viele Teile, die wir nächste Woche noch testen müssen."
Williams hat schon im Vorjahr gewusst, worauf man sich konzentrieren muss. Das hat sich laut Massa nicht geändert: "Ich hoffe, dass wir wirklich auf dem richtigen Weg sind, um das Auto schneller zu machen, damit es besser mit den Reifen umgeht und konstanter ist. Ich pushe wirklich hart dafür. Ich bin sicher, dass wir bis zum ersten Rennen noch viel verbessern können. Es ist klar, in welche Richtung wir gehen müssen."
Williams (noch) im Zeitplan
Williams steht aber wie die meisten Teams erst zu Beginn der Arbeit. Am Mittwoch, also dem dritten von acht Testtagen, meinte Chefingenieur Rod Nelson, dass man "ein Drittel der Arbeit" abgeschlossen hat. "Wenn es nächste Woche nicht zu nass ist, dann liegen wir im Zeitplan." Es handelt sich aber um eine Gleichung mit Unbekannten, gibt der Routinier zu: "Wenn es nur um Funktionstests geht, dann kann man das gut einschätzen, wenn es um Performance geht, dann wird das aber unübersichtlich."
Dann müssen aber alle Teams ihre Karten aufdecken, denn dann fahren die Boliden endlich mit wenig Sprit und den weichsten Reifen. Deswegen fällt es Nelson schwer, eine Einschätzung der aktuellen Lage abzugeben: "Mercedes fährt eine Renndistanz nach der anderen, andere Teams fahren nur drei Runden, um ein paar Daten zu bekommen. Noch müssen alle ihre Hausaufgaben bewältigen."
Fakt ist aber, dass Williams nun endlich den neuen Mercedes-Motor im Heck hat. "Das ist der 2016er-Motor", erklärt Nelson. "Er ist anders als jeder Motor, der von Mercedes 2015 eingesetzt wurde, auch anders als das Monza-Update. Es ist zwar ähnlich, aber nicht gleich." Im Vorjahr beschwerte man sich darüber, dass nur das Silberpfeil-Werksteam das Monza-Update erhielt, die Kundenteams aber nicht. In Melbourne werden nun alle auf dem gleichen Stand sein.