Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Statistik zum Testauftakt: Formel 1 so zuverlässig wie noch nie
Die Formel-1-Autos des Jahrgangs 2016 sind so zuverlässig wie noch nie zum Testauftakt - Größte Steigerung bei McLaren, Mercedes fährt halbe Le-Mans-Distanz
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 präsentierte sich zum Testauftakt des Jahres 2016 so zuverlässig wie noch nie. An den ersten vier Tagen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya fuhren alle acht Teams, die auch 2015 in der ersten Testwoche im Einsatz waren, deutlich mehr Kilometer als noch vor einem Jahr, Rote Flaggen wegen mit Defekten gestrandeter Autos konnte man fast schon an einer Hand abzählen. Die größte Steigerung gelang dabei McLaren, was angesichts der Probleme am Mittwoch und Donnerstag auf dem ersten Blick verwundert.
Zwar konnte Fernando Alonso am Donnerstag nur drei Runden fahren, und auch Jenson Buttons zweiter Testtag am Mittwoch war vorzeitig beendet, doch insgesamt fuhr McLaren an den vier Tagen von Barcelona 1.196 Kilometer. Das sind satte 242,7 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Dort legten Alonso und Button an den ersten vier Testtagen, die seinerzeit in Jerez stattfanden, nur kümmerliche 349 Kilometer zurück. Insgesamt steht McLaren auch in diesem Jahr allerdings nicht als Musterbeispiel in Sachen Zuverlässigkeit dar: Nur Manor fuhr in der ersten Woche weniger.
Der Vergleich der Testkilometer aus der ersten Woche bringt noch einige andere erstaunliche Ergebnisse ans Tageslicht. So gelang dem Team, das vor 12 Monaten noch Lotus hieß und jetzt Renault heißt, ebenfalls eine beachtliche Steigerung - und das trotz des Wechsel vom "bombensicheren" Mercedes- zum bisher als fragil bekannten Renault-Antrieb. Trotz dieses vermeintlichen Mankos verdoppelte die Mannschaft aus Enstone nahezu ihre Laufleistung.
Zu den Gewinnern in Sachen Zuverlässigkeit darf sich nach der ersten Testwoche auch Red Bull zählen. Ob nun die Umbenennung der Renault-Antriebseinheit in TAG Heuer oder die Verbesserungen durch den renommierten Motorenbauer Mario Illien die Ursache sind: Mit 1.718 Kilometern fuhren Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat in dieser Woche mehr als doppelt so viel wie zu Beginn des vergangenen Jahres.
Kilometerkönig war aber eindeutig der Mercedes W07. Nico Rosberg und Lewis Hamilton fuhren an den vier Tagen insgesamt 3.142 Kilometer. Zum Vergleich: Nico Hülkenberg und seine Kollegen waren bei ihrem Sieg bei der 24 Stunden von Le Mans 2015 in ihrem Porsche 919 Hybrid insgesamt 5.838 Kilometer gefahren. Dieser Marathon ging übrigens auch an den Mercedes-Piloten nicht spurlos vorbei. Ähnlich wie die Langstrecken-Asse mussten sich die beiden am dritten und vierten Tag aufgrund der hohen Belastung im Cockpit abwechseln.
Interessant auch: Selbst in der Jahren 2012 und 2013, als die damaligen V8-Motoren schon ausentwickelt und entsprechend standfest waren, wurde in der ersten Testwoche deutlich weniger gefahren als 2016.
Aus Sicht der Redaktion sei noch angemerkt, dass die nachfolgende Übersicht keinen vollkommen objektiven Vergleich ermöglicht. Zum einen wurde 2015 auf einer anderen Rennstrecke (Jerez) gefahren, zum anderen war die Strecke damals zeitweilig feucht.
Team/Kilometer 2015/Kilometer 2016/Steigerung
Mercedes: 2.285/3.142/37,5%
Ferrari: 1.541/1.643/6,6%
Williams: 1.231/1.755/42,6%
Red Bull: 735/1.718/133,7%
Toro Rosso: 1.563/2.081/33,1%
Renault/Lotus: 841/1.597/89,9%
Sauber: 1.687/2.011/19,2%
McLaren: 349/1.196/242,7%
Beim Blick auf die Gesamtkilometerleistung der Motorentypen aus ersten Testwoche 2016 liegt Mercedes klar in Front. Rechnet man aber den Durchschnitt pro Team aus, wäre der im Toro Rosso und Vorjahres-Sauber verbaute Ferrari-Antrieb des Jahrgangs 2015der zuverlässigste. Allerdings wird der Durchschnitt bei Mercedes durch die geringe Fahrleistung des Manor-Teams nach unten gedrückt. Interessant ist jedoch, dass die Renault-Teams im Durchschnitt etwas mehr als die Teams mit dem aktuellen Ferrari-Antrieb gefahren sind.
Kilometer nach Motorentyp gesamt/Durchschnitt pro Team:
Mercedes (Mercedes, Williams, Force India, Manor): 7.629/1.907
Ferrari 2016 (Ferrari, Haas): 2.951/1476
Renault (Red Bull, Renault): 3.315/1.658
Ferrari 2015 (Toro Rosso, Sauber): 4.092/2.046
Honda (McLaren): 1.196/1.196
Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels war fälschlicherweise davon ausgegangen worden, dass Sauber mit einem 2016er-Antrieb gefahren sei. Das Team hat unserer Redaktion gegenüber jedoch bestätigt, dass im C34 der Ferrari-Antrieb des Jahrgangs 2015 im Einsatz war. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.