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Ferrari nach Vettel-Feuerwerk: Räikkönen bleibt Pechvogel
Die Scuderia landete drei wenig belastbare Bestzeiten, doch der SF16-H scheint Zuverlässigkeitsprobleme zu haben - Vettel erneut klar schneller als Räikkönen
(Motorsport-Total.com) - Ein flüchtiger Blick auf Zeitentabellen des Formel-1-Testauftakts in Barcelona (hier alle Ergebnisse im Detail nachlesen!) in den vergangenen vier Tagen lässt den Schluss zu, dass Ferrari bestimmende Kraft der Saisonvorbereitung wäre. Drei von vier Bestwerten gingen an die Scuderia, darunter Platz eins am Donnerstag durch Kimi Räikkönen (zum Bericht!). Hätte der Finne nicht am Mittwoch mit defektem Benzinsystem und am Donnerstag aus ungeklärter Ursache größere Pannen mitsamt längeren Pausen zu verzeichnen gehabt, wäre ein Full House möglich gewesen.
Doch Schein trügt: Zweimal war Ferrari mit dem Ultrasoft-Reifen offenbar im Qualifying-Trimm auf der Bahn (wie sonst nur jeweils ein Konkurrent). Platzhirsch Mercedes begnügte sich chronisch mit dem Medium-Pneu und deckte die Karten erst gar nicht auf, jedoch kann es für Vettel und Co. nur um das Duell mit den Silberpfeilen gehen. Rääikkönen zuckt demonstrativ mit den Schultern: "Warum sollte ich mir Sorgen machen?", fragt er. "Andere machen ihr Ding, wir ziehen unseren eigenen Stiefel durch." Trotzdem schätzt Räikkönen die Lage zurückhaltend deshalb ein: "Das Auto fühlt sich gut an, aber es gibt noch vieles zu tun", so der Ex-Weltmeister.
Rückschlüsse will er nicht ziehen: "Es war ein ganz normaler Test mit verschiedenen Reifentypen, aber trotzdem ist alles anders als wir es bei den Rennen erleben werden." Eine für seine Verhältnisse positive Prognose lässt sich Räikkönen doch entlocken: "Keine Ahnung, ob das ein gutes Auto wird - das kann niemand sagen, aber es scheint so." Da Red Bull eine ähnliche Herangehensweise pflegte und mit Ultrasoft rund acht Zehntelsekunden hinter Ferrari lag, ist davon auszugehen, dass sich die Italiener ihren Vorsprung auf die Österreicher über den Winter bewahrt haben.
Weiteres Indiz für diese Behauptung: Bei den zusammengefassten Testzeiten (alle Informationen!) liegen Vettel mit Wochenbestzeit und Räikkönen auf Rang drei ebenfalls vorne. Zwar kam Ferrari mit 1.643 Kilometern nicht auf die Laufleistung wie Ausdauerkönig Mercedes (3.142), Red Bull oder Williams. Räikkönen sieht das jedoch nicht als Nachteil an: "Wir haben ein neues Auto und es gibt immer etwas, was wir probieren oder testen könnten. Also müssen wir alles überprüfen", sagt er.
Das Team mache in Barcelona lehrreiche Erfahrungen: "Tests sind schmerzhaft, aber lieber vorher etwas abklären als unter der Saison Probleme zu bekommen." Apropos schmerzhaft: So fällt für Räikkönen auch der teaminterne Vergleich mit einmal mehr seltener von Defekten heimgesuchten Vettel aus, der ihn in Barcelona um 0,667 Sekunden distanzierte. Fraglich, wie sich die Situation dargestellt hätte, wenn Räikkönens Auto nicht in die Knie gegangen wäre.