McLaren-Honda entwickelt sich zum Dauerläufer
Fernando Alonso fährt am zweiten Testtag der Formel 1 2016 im McLaren mehr als 550 Kilometer und erkennt Verbesserungen in allen Bereichen
(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Zuverlässigkeit in der vergangenen Formel-1-Saison das große Manko von McLaren-Honda war, scheint die britisch-japanische Kooperation dieses Problem zu Beginn des Formel-1-Jahres 2016 besser im Griff zu haben. Fernando Alonso fuhr am zweiten Tag der Tests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya 119 Runden, was einer Distanz von mehr als 550 Kilometern entspricht. Mit einer Zeit von 1:26.082 Minuten war er Neuntschnellster, sein Rückstand auf Spitzenreiter Sebastian Vettel (Ferrari) betrug 3,272 Sekunden.
"Am heutigen Tag bin ich viele Runden für die Erprobung der Aerodynamik, der Zuverlässigkeit und der Kühlung von Motor und Bremsen gefahren", erklärt der Spanier, der zu Beginn der abendlichen Medienrunde zunächst Rücktrittsgerüchte dementieren musste. "Das sind Dinge, die aus Fahrersicht nicht sonderlich aufregend sind. Solche Runden und solche Untersuchungen kann eigentlich jeder vornehmen", wirkt Alonso ein Stück weit gelangweilt. "Ich freue mich schon auf Setuparbeiten und Tests mit verschiedenen Reifen. Dann wird der Fahrspaß wieder im Vordergrund stehen."
Nicht nur die Zuverlässigkeit habe das Team gesteigert. Alonso sieht auch das revolutionäre neue Technikkonzept des McLaren als Fortschritt an. "Wir haben alle Bereiche des Autos verbessert. Bei der Aerodynamik gibt es einige Lösungen, die wirklich innovativ sind", so der Spanier.
Auch die im Vorjahr viel gescholtene Antriebseinheit von Honda sei in diesem Jahr spürbar besser. "Definitiv ja. Diese Antwort sage ich ohne Zweifel, denn wir dürfen keine Zweifel haben. Der Rückstand in Sachen Power war im vergangenen Jahr einfach viel zu groß. Im vergangenen Jahr haben wir viel lernen müssen, wir haben viele schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Jetzt benötigen wir etwas Zeit, um das komplett neue Antriebspaket zu verstehen und die Eigenheiten herauszufinden."
Entscheidend war für den zweimaligen Weltmeister daher, dass sein McLaren-Honda bisher um Längen standfester als noch vor einem Jahr ist. "Es war wichtig, hier viele Runden zu drehen. Das ist mir im vergangenen Jahr nicht gelungen. Damals bin ich am ersten Tag sieben, am zweiten 25 und 13 am dritten Tag gefahren. Dann ging es schon in Richtung Australien", erinnert sich Alonso.
Und diesen Testrückstand habe das Team dann in der Frühphase der Saison aufholen müssen. Wir haben anschließend fünf oder sechs Rennen gebraucht, um viele Kleinigkeiten auszusortieren. Vor diesem Hintergrund war es ein vorrangiges Ziel, für die diesjährigen Testfahrten alles im Griff zu haben", so Alonso. "Das ist uns offenbar gelungen - zumindest im Bereich Zuverlässigkeit."