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Haas schwärmt von Testauftakt: "Besser als erwartet"
Neueinsteiger-Team Haas zeigt sich trotz kleiner Schwierigkeiten äußerst zufrieden mit dem Streckendebüt des VF-16 - Esteban Gutierrez glücklich über Comeback
(Motorsport-Total.com) - Ein abgebrochener Frontflügel, der den Testbetrieb auch am zweiten Tag noch ein wenig einschränkte, ist bisher das einzige große Problem, mit dem das Neueinsteiger-Team Haas zu kämpfen hat. Mit ihrem Streckendebüt können sich die Amerikaner daher durchaus sehen lassen. Der VF-16 scheint auf stabilen Fuß gebaut. Teambesitzer Gene Haas und Stammcockpit-Zurückeroberer Esteban Gutierrez kommen aus dem Schwärmen kaum noch heraus.
"Wir sehen exzellent aus", nimmt Haas kein Blatt vor den Mund. "Wir sind natürlich nicht so schnell wie die Topteams, aber das Auto wirkt verlässlich und bekommt die Reifen zum Arbeiten. Unser Antrieb und unser Getriebe sind klasse, unser Chassis ist gut. Es verhält sich sehr neutral, hat eine gute Aerodynamik, ist gut ausbalanciert und offenbart keine Merkwürdigkeiten. Was noch nicht klappt, ist, dass die Crew die einzelnen Komponenten versteht."
Mit einer Bestzeit von 1:28.399 Minuten fuhr Romain Grosjean zum Testauftakt zwar noch 3,460 Sekunden langsamer als die Spitze, war auf Gesamtplatz zehn aber nicht das schlechteste Team. Aufsehen erregte nur der Frontflügel, der auf der Strecke verloren ging und rote Flaggen auslöste.
Frontflügel-Problem gelöst
"Auf dem Flügel ist sehr viel Abtrieb, also ist die Befestigung an der Nase abgerissen", erklärt der Teamboss das Problem im Detail. "Beim Backen im Autoklaven und danach beim Abkühlen hat sich das Aluminium etwas von der Kohlefaser gelöst und wurde schwach. Deshalb ist der Flügel unter das Auto gekommen und in 1000 Teile zersprungen. Jetzt haben wir es gelöst: mit Streifen an den Stellen, wo das Aluminium auf die Kohlefaser trifft. So haben wir die Achse stabilisiert."
"Das gehört zum Prozess", zeigt sich auch Fahrer Gutierrez nicht besorgt über den Zwischenfall. "Seither läuft alles rund. Dafür, dass wir ein neues Team sind, konnten wir sehr gut darauf reagieren. So etwas ist natürlich nicht ideal, aber wir haben erwartet, dass es Probleme geben wird. Das müssen wir immer weiter verbessern, das gehört zu der Entwicklung des Teams. Es gibt noch vieles, was besser abgestimmt werden muss. Aber im Moment konzentrieren wir uns darauf, Kilometer abzuspulen. Das ist wichtig, um die Zuverlässigkeits-Probleme auszumerzen."
Der Mexikaner durfte nach Teamkollege Grosjean am zweiten Testtag ran. Es ist sein erster Einsatz als Stammpilot, nachdem er Ende 2014 bei Sauber ausschied und ein Jahr lang als Ferrari-Testpilot arbeitete.
Hoffnungen wachsen
"Es ist fantastisch", kann er sein Glück kaum fassen. "Auf diesen Moment habe ich lange gewartet. Es gab viele Monate der Vorbereitung und endlich bin ich zurück auf der Strecke. Insgesamt habe ich ein sehr positives Gefühl. Wir haben natürlich noch viel Arbeit vor uns, aber die Basis scheint zu stimmen. Ich fühle mich großartig im Auto. Es ist ein guter Start - besser, als ich erwartet habe - und jetzt können wir es feintunen."
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Die ersten Bewegtbilder des brandneuen Haas-Ferrari VF-16 aus dem Studio, noch vor Beginn der Tests in Barcelona. Weitere Formel-1-Videos
Die allgemeinen Euphorie drückt sich auch bereits in den Saisonzielen aus: "Wir wollen mit unserer Zuverlässigkeit punkten. Dann können wir Achter oder Neunter werden, wenn das Chassis und der Antrieb in Ordnung sind", heißt es von Teamboss Haas. "Mit mehr Leistung können wir uns noch weiter steigern."
Der stolze US-Amerikaner erklärt sein Vorhaben außerdem mit einer landestypischen Metapher: "Das ist jetzt wie bei einem Football-Team: Wir müssen die Pässe an den Mann bringen und die Touchdowns landen."