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Nach mehr als sechs Jahren: Debüt für neuen Werks-Renault
Jolyon Palmer durfte heute Morgen die ersten Meter mit dem neuen Renault fahren, der laut dem Team eine Evolution des Vorgängers ist
(Motorsport-Total.com) - Um Punkt 9:00 Uhr am Morgen fuhr Jolyon Palmer mit seinem R.S.16 auf die Strecke von Barcelona und verschaffte Renault damit die ersten Formel-1-Runden mit einem eigenen Werksauto seit mehr als sechs Jahren. Damit fruchtet auch ein zäher Übergangswinter, der mit der Übernahme des ehemaligen Lotus-Teams begann und sich in vielen Umbauarbeiten niederschlug.
© xpbimages.com
Jolyon Palmer verschaffte dem Renault heute seine ersten Testkilometer Zoom Download
"Das Debüt des neuen Autos fühlt sich so an, als würden wir schon eine lange Zeit darauf warten, dabei ist in technischer Zeit gemessen alles ziemlich schnell gegangen", meint Renaults Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul. Für ihn seien die ersten Runden in Barcelona ein Zeugnis dafür, wie gut die Zusammenarbeit zwischen dem Rennteam in Enstone und der Motorenabteilung in Viry-Chatillon bereits jetzt funktioniere.
Der Montagmorgen begann mit einer kleinen Vorstellung des neuen Boliden für die Saison 2016 vor der Garage, nachdem man am Anfang des Monats bereits das neue Team inklusive der beiden Fahrer Jolyon Palmer und Kevin Magnussen in Paris präsentiert hatte. Nun konnten Journalisten und Fans auch den neuen Boliden bestaunen, der noch - mit geringen Mitteln - von Lotus angefangen wurde und in den man den neuen Renault-Motor unterbringen musste.
Entwicklung in vollem Gang
Der R.S.16 sei aufgrund der Regelstabilität eine Evolution, wie das Team mitteilt. "Er baut auf den vorherigen Autos aus Enstone auf, aber wir mussten einige Aspekte drastisch ändern, um die Renault-Power-Unit unterbringen zu können", erklärt Technikchef Nick Chester. Die größten Veränderungen sind daher am Heck zu bestaunen, speziell bei der Unterbringung des Kühlsystems. Ansonsten hat Renault nur die Grundlagen der Vorgänger weitergedacht und die wichtigsten Charakteristiken behalten.
Für die Weiterentwicklung haben sich die Franzosen bereits einen Plan zurechtgelegt: "Unser Aero-Programm läuft und wir werden versuchen, Bodywork-Updates zu bringen, um dem Auto mehr Abtrieb zu verschaffen", so Chester. "Parallel dazu haben wir ein Aufhängungs-Programm für mechanische Updates, und große Upgrades sind schon für den ersten Test nach Barcelona geplant."
Hoffnung auf verbesserten Motor
Und natürlich läuft auch die Entwicklung der Power-Unit auf Hochtouren. Seit Einführung des neuen Turbokonzepts vor der Saison 2014 hinkte Renault der Konkurrenz dabei noch hinterher. Der Antrieb wurde von Partner Red Bull zur Schwachstelle ihres Pakets erklärt, doch Motorenchef Remi Taffin erklärt, dass man über den Winter Fortschritte erzielt habe: "Wir haben einige Änderungen an der Brennkammer, dem Turbo und der Elektronik vorgenommen, die uns mehr Power bringen sollten, ohne die Zuverlässigkeit dafür zu opfern."
Die Tests auf dem Prüfstand seien auch positiv verlaufen, zudem konnte man das erste Anlassen des Motors im extra umgebauten Renault-Chassis ohne Probleme über die Bühne bringen. "Wir fühlen uns bezüglich der Testfahrten positiv", sagt Taffin und möchte diesmal die üblichen Meilensteine abhaken können, nachdem die Testfahrten in den Vorjahren immer von Problemen begleitet wurden.
Einen ersten Eindruck bekommt man nun heute bei den Testfahrten in Barcelona, wo der erste von insgesamt acht Testtagen vor der neuen Formel-1-Saison läuft. Neben den technischen Checks wird man dort auch die neuen sportlichen Regeln ausprobieren - etwa ein neues Funkverbot, durch das die Fahrer im Cockpit mehr auf sich gestellt sein werden. "Die Fahrer müssen mehr Parameter alleine herausarbeiten, wie Benzinverbrauch, Bremsbalance oder Reifenverschleiß", weiß Chester. "Aber Jolyon und Kevin sind smarte Jungs, und wir haben ein starkes Simulatorprogramm. Wir werden das beim Test weiter durchführen, damit sich jeder vor Australien wohl fühlt."