Toro Rosso lobt Debütant Wittmann: "Er hat uns beeindruckt"
Marco Wittmann absolvierte bei Toro Rosso in Spielberg nicht nur ein makelloses Testdebüt, sondern war auch schnell: Als Draufgabe gibt es nun Lob vom Team
(Motorsport-Total.com) - Talentprobe von Marco Wittmann beim zweiten und letzten Formel-1-Testtag in Spielberg: Der Mann aus Fürth brannte bei seinem Formel-1-Debüt im Toro-Rosso-Boliden in 1:10.103 Minuten die viertbeste Zeit in den Asphalt. Auf Nico Rosberg, der im Mercedes die Tages-Bestzeit fuhr, fehlten am Ende 0,990 Sekunden.
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Ungewohntes Bild: DTM-Champion Marco Wittmann ließ den Toro Rosso fliegen Zoom Download
Seine Bestmarke konnte sich auch im Vergleich zu den Qualifying-Zeiten der Stammfahrer durchaus sehen lassen: Max Verstappen war zwar am Samstag um rund sechs Zehntel schneller gewesen, Carlos Sainz allerdings um fast vier Zehntel langsamer. Wegen der unterschiedlichen Bedingungen ist ein Zeiten-Vergleich zwar freilich mit Vorsicht zu genießen, zumindest kamen die Runden aber durch die Bank mit der Supersoft-Mischung zustande.
Wittmann absolvierte bei seiner Formel-1-Premiere insgesamt 158 Runden, was 684 Kilometern und somit über zwei Renndistanzen entspricht. "Wir hatten einen sehr produktiven Tag, an dem wir eine hohe Rundenanzahl absolviert haben", zieht Chef-Renningenieur Phil Charles zufrieden Bilanz. Für den Formel-1-Debütanten gibt es ein großes Lob: "Marco hat keine Fehler gemacht und uns alle mit seiner Herangehensweise und seinem Feedback beeindruckt."
Auch Wittmann selbst zeigt sich beeindruckt: "Mein erster Testtag in einem Formel-1-Auto war toll. Ich hatte keine Probleme und konnte viele Runden absolvieren, also bin ich glücklich." Obwohl er von BMW-Kollege und Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock ein paar Vorbereitungstipps erhielt, spürte er die Belastung: "Mein Nacken schmerzt etwas, aber wenn man eine Formel-1-Testchance erhält, dann muss man sie nutzen. Dann beklagt man sich nicht über Schmerzen oder irgendetwas anderes."
Nachdem Toro Rosso heute Morgen für Wittmann ein paar Anpassungen am STR10 durchführte - schließlich fühlt sich ein Formel-1-Bolide auf der Bremse deutlich anders an als ein DTM-Auto -, konnte sich der amtierende DTM-Champion langsam einschießen. "Das Auto hat deutlich mehr Leistung, und das war der größte Unterschied zur DTM", vergleicht Wittmann. "ich musste mich daran gewöhnen, aber insgesamt bin ich zufrieden."
Und auch Chefrenningenieur Charles bestätigt den positiven Eindruck: "Als wir unser Programm mit einer Reihe von Longruns starteten, fand er seinen Rhythmus. Danach haben wir unser normales Testprogramm fortgesetzt: Aerodynamik-, Reifen- und Setup-Arbeiten. Zur Halbzeit gab es ein paar Performance-Runs - vor allem zugunsten unseres Fahrers.", belohnte man Wittmann für seine gute Leistung.