Tests in Spielberg: Red Bull läuft (fast) problemlos
Bis kurz vor Ende lief Daniel Ricciardos Red Bull am zweiten Tag bei den Formel-1-Testfahrten in Spielberg einwandfrei - Dann stoppt ein Bremsproblem die Fahrt
(Motorsport-Total.com) - 116 Runden machte Daniel Ricciardo am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten in Österreich 2015 voll. Mit einer Bestzeit von 1:10:757 Minuten brachte es der Australier zwar nur auf den vorletzten Rang - die Zeiten sind durch die unterschiedlichen Testprogramme jedoch ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Auf dem Kurs in Spielberg lief sein Red Bull bis rund eine Stunde vor Schluss tadellos. Dann verursachte er eine von zwei Roten Flaggen des Testtags: Sein RB11 blieb mit Bremsproblemen liegen.
"Wir hatten am Ende ein kleines Problem mit den Bremsen. Aber das war nichts Großes und wir konnten am Ende nochmal für einen letzten Versuch rausgehen", so Ricciardo, der am Wochenende nach erfolgreicher Aufholjagd im Rennen in Spielberg Zehnter wurde. "Wir hatten ein kleines Problem am Auto, das Bremspedal steckte fest. Dann überhitzen die Bremsen und verursachten ein Feuer", erzählt er gegenüber 'Autosport.com': "Wir wissen, was passiert ist, das ist wichtig und wir haben viele Runden gedreht, das ist wichtig."
Dabei sah es nach der Mittagspause lange nicht so aus, als würde Red Bull am Nachmittag noch fahren. Die Mannschaft ließ sich Zeit, schickte den 25-Jährigen kurz nach 15:00 Uhr dann aber doch auf die Strecke. "Heute haben wir ein paar Dinge gelernt und vieles getestet. Wir hatten diese großen Aerodynamik-Messgeräte am Auto, die aussehen wie aus dem 'Terminator'. Aber die bedeuten viele nützliche Informationen für die Aerodynamik-Jungs und werden uns helfen voranzukommen."
Lob für Leistungen von Pierre Gasly
Chef-Renningenieur Guillaume Rocquelin stimmt seinem Fahrer zu. "Das war ein sehr erfolgreicher Test. Tag eins wurde ein bisschen vom Wetter beeinflusst, aber als sich die Bedingungen verbessert hatten, fuhren wir in vier Stunden 80 Runden ohne Zwischenfälle", freut sich Rocquelin über die Zuverlässigkeit des Renault-Motors, der den Bullen in dieser Saison den Sorgenschweiß in die Gesichter treibt.
Besonders angetan war er von der Performance von GP2-Talent Pierre Gasly, der den RB11 am verregneten Dienstag steuern durfte: "Als wir am ersten Tag Pierre Gasly im Auto hatten, haben wir mehr Wert darauf gelegt, Daten zu sammeln. Wir haben viele Tests im Hintergrund laufen lassen und das Ergebnis war gut. Pierre ist exzellent. Sein Feedback ist großartig. Er ist in der Lage, einzusteigen und Rundenzeiten zu fahren, die mit denen der Stammfahrer vergleichbar sind. Er liefert dir genau ab, was du haben willst."
Auch Ricciardo bekam offensichtlich, was er wollte. Mit dem Red-Bull-Update will er schnell wieder in die Podest-Regionen vorstoßen. "Wir stecken mehr oder weniger in dieser Top-Sieben-Gruppe, vielleicht direkt hinter den Williams", beschreibt er die Situation des momentan Vierten der WM-Gesamtwertung: "Ich denke nicht, dass wir schon an Ferrari oder Mercedes dran sind, aber hoffentlich können wir bald zu Williams aufschließen."
In der Tat: Im hart umkämpften Mittelfeld setzt sich Red Bull in der Meisterschaft mit 55 Punkten allmählich von den Verfolgern von Force India ab. Nach den Tests geht es zwischen dem 3. und dem 5. Juli zum Grand Prix von Großbritannien nach Silverstone. Für Ricciardo ein Grund zur Vorfreude. "Dort gibt es mehr Kurven und weniger Geraden als hier in Österreich", sagt er über das Renault-PS-Problem. "Das sollte unserem Auto etwas besser entgegenkommen. Außerdem bekommen wir in Silverstone Updates. Also hoffe ich, dass wir den Kampf mit unseren direkten Rivalen aufnehmen können."