• 24. Juni 2015 · 18:20 Uhr

Formel-1-Test Spielberg: Rosberg Schnellster, Wittmann glänzt

DTM-Champion Marco Wittmann verblüfft bei seinem Formel-1-Debüt im Toro Rosso, während Nico Rosberg am zweiten Testtag in Spielberg für die Bestzeit sorgt

(Motorsport-Total.com) - Nach dem gestrigen Wetterchaos gab es am zweiten und letzten Testtag auf dem Red-Bull-Ring endlich gute Bedingungen - abgesehen von ein paar Regentropen am Nachmittag. Dementsprechend fleißig waren die Teams, nur Williams-Pilot Valtteri Bottas blieb unter der 100-Runden-Schallmauer. Einmal mehr erwies sich der Mercedes in Spielberg als das schnellste Auto: Nach Pole und Rennsieg platzierten sich die Silberpfeile somit auch an beiden Testtagen an der Spitze des Klassements.

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Tolle Leistung: Wittmann bei der Premiere nicht nur fehlerlos, sondern auch schnell Zoom Download

Spielberg-Sieger Nico Rosberg, der heute das Auto von Testpilot Pascal Wehrlein übernahm, brannte in seinen 117 Runden die Tages-Bestzeit (alle Zeiten im Überblick) von 1:09.113 Minuten in den Asphalt. Damit war der WM-Zweite um fast zwei Sekunden schneller als sein Landsmann am Vortag, was allerdings vor allem auf die besseren Bedingungen zurückzuführen war. Auf die Pole-Position-Zeit von Lewis Hamilton (1:08.455 Min.) fehlten Rosberg rund sechs Zehntel.

Wittmann schneller als Sainz im Qualifying

Die wahre Sensation des Tages war aber ein weiterer Deutscher: DTM-Champion Marco Wittmann, der als Belohnung für seinen Titel den Toro-Rosso-Boliden ausprobieren durfte, war mit 158 Runden nicht nur der Marathon-Mann des Tages, sondern erwies sich auch als wirklich schnell. Der BMW-Pilot kam auf eine persönliche Bestzeit von 1:10.103 Minuten, die ihn auf den vierten Rang brachte.

Im Qualifying hätte die Rundenzeit ganz knapp für den Einzug in Q3 gereicht. Max Verstappen war zwar am Samstag um rund eine halbe Sekunde schneller gewesen, Wittmann hätte sich damit aber vor den hochgelobten Toro-Rosso-Rookie Carlos Sainz geschoben. Zudem darf man nicht vergessen, dass es sich um die Formel-1-Premiere des DTM-Piloten handelte, der dabei eine makellose Leistung ablieferte, auch wenn ein Vergleich mit dem Qualifying wegen der unterschiedlichen Bedingungen mit Vorsicht zu genießen ist.


Fotos: Formel-1-Testfahrten in Spielberg


Zwischen Leader Rosberg und Wittmann schoben sich Esteban Gutierrez im Ferrari (+0,818/110 Rd.) und Williams-Star Bottas (+0,916/79 Rd.). Die Scuderia nutzte den Testtag, um neue Aerodynamik-Teile auszuprobieren. Dabei verzeichnete der mexikanische Tester einen kleinen Ausflug ins Kiesbett, der aber im Gegensatz zu Antonio Fuocos Crash am Vortag ohne Folgen blieb.

Force India: Loch-Nase erneut im Einsatz

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Ausritt: Esteban Gutierrez' Ferrari-Bolide blieb im Vergleich zum Vortag heil Zoom Download

Auf Platz fünf reihte sich mit Wehrlein der schnellste Mann des Vortages ein. Der Mercedes-Tester und -DTM-Pilot wechselte heute in den Force-India-Boliden und sammelte mit 132 Runden weitere wertvolle Formel-1-Kilometer. Auf seinen Kollegen Rosberg verlor er in seiner schnellsten Runde 1,140 Sekunden.

Force India konzentrierte sich auf weitere Vergleichstests mit dem neuen umfangreichen Aerodynamik-Paket. Die gestern enthüllte Nase mit den zwei Löchern kam auch heute nur selten zum Einsatz - die Mechaniker schraubten dabei aber riesige Messinstrumente an den VJM08, um Daten über den Luftstrom zu erlangen.

Hinter Lotus-Testpilot Jolyon Palmer, der mit einem Rückstand von 1,260 Sekunden in 110 Runden Sechster wurde, reihte sich McLaren-Ass Fernando Alonso ein (+1,605). Die Truppe aus Woking konzentrierte sich auf Aerodynamik-Vergleichstests mit dem neuen Update, das der Spanier schon am Sonntag am Auto hatte, aber nach dem frühen Crash nur bedingt nutzen konnte.

McLaren erneut zuverlässig, Pannen bei Red Bull und Lotus

Im Gegensatz zum Vortag, als Stoffel Vandoorne im Auto saß, rückte Alonso meist mit der neuen kurzen Nase aus. Zudem erwies sich der sonst so störrische McLaren-Honda-Bolide erneut als zuverlässig: Der zweimalige Weltmeister kam auf immerhin 104 Runden.

Nur für Platz acht reichte es bei Red Bull auf der Hausstrecke: Daniel Ricciardo blieb in seiner schnellsten Runde 1,644 Sekunden hinter Rosbergs Bestzeit. Am Nachmittag stand der RB11, an dem ebenfalls immer wieder große Messinstrumente befestigt wurden, stundenlang an der Box - eine Stunde vor Ende des Testtages sorgte Ricciardo dann für eine rote Flagge, als sein Bolide an der Boxeneinfahrt liegenblieb. Dennoch gelangen ihm 116 Runden. Der zweite Abbruch erfolgte kurz vor der Zielflagge, weil es bei Palmers Lotus ein Problem gab.

Der zweitfleißigste Pilot des Tages war Sauber-Mann Felipe Nasr, der sich in seinen 138 Runden neben Aerodynamik-Tests auf die Behebung der Bremsprobleme konzentrierte, die ihn seit dem Grand Prix von Monaco quälen. Mit einem Rückstand von 1,809 Sekunden musste er sich mit der roten Laterne begnügen.

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