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McLaren: Ohne Angstzustände und mit neuer Philosophie
Testfahrer Oliver Turvey durfte am ersten Tag bei den Formel-1-Testfahren in Barcelona 2015 ran für McLaren ran - Der MP4-30 wurde auf Herz und Nieren geprüft
(Motorsport-Total.com) - Nach einem turbulenten Rennwochenende für McLaren setzte der britische Traditionsrennstall Testfahrer Oliver Turvey ans Steuer. Dabei unterzog das Team den MP4-30 einer Generaluntersuchung. "Wir testen sehr viele Komponenten. Es ist ein ganzes Auto. Die zwei Testtage sind interessant, weil wir an einer neuen Philosophie arbeiten", berichtet Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Autosport'. Am Ende hatte Turvey mit einer Bestzeit von 1:28.542 Minuten den neunten und letzten Platz inne. Über vier Sekunden fehlten ihm auf die Bestzeit des Tagesschnellsten Nico Rosberg.
Mit 68 Runden spulte der Brite zwar insgesamt mehr als eine komplette Renndistanz ab. Doch diese verliefen beim Honda-betriebenen Team nicht ganz reibungslos. "Wir begannen in den ersten Stunden mit ein paar Aerodynamiktests. Dabei hatten wir ein paar Probleme mit den Sensoren, die unser Programm leider etwas verkürzt haben, aber daraus haben wir immer noch ein paar nützliche Daten gezogen", so der 28-Jährige, der einst an der Universität von Cambridge seinen Abschluss als Ingenieur zum Thema "Aerodynamik in der Formel 1" machte.
Die morgendliche Testphase sollte dem übernächsten Rennen in Montreal am 07. Juni zugute kommen: "Wir haben uns den Heckflügel und verschiedene Optionen dazu angeschaut, haben den Fokus auf die nächsten Rennen gelegt, also sind wir mit einem Heckflügel speziell für Kanada gefahren. Ich habe versucht, konstante Rundenzeiten abzuliefern und DRS nicht jede Runde benutzt." Insgesamt drei Runs habe man darauf verwendet, Daten zu sammeln.
Ein reibungsloser Nachmittag
Ohne Zwischenfälle verlief dagegen der Nachmittag, als das Team Turvey die Aufhängungskonstruktion testen lies. Turvey, den McLaren ansonsten mit Simulatorarbeit betraut, sollte auch Feedback für die Echtheit der "virtuelle Rundfahrt" sammeln: "Es ist schön, Fahrzeit im Auto zu bekommen. Für mich war es das erste Mal mit dem neuen Motor. Mit der ganzen Entwicklungsarbeit, die wir im Simulator machen, ist es sehr wichtig, das mit dem Simulator abzugleichen. Damit ist jede Runde für mich und das Team wichtig."
Am zweiten Testtag greift Stammfahrer Jenson Button ins Steuer. Teamchef Boullier ist guter Dinge. "Es geht auch darum, zu verstehen, in welche Richtung wir uns bewegen müssen", so der Franzose: "Bei den bisherigen Rennen stellte sich das Auto als gut fahrbar heraus. Ein einzelnes Problem in einem einzigen Rennen bedeutet nichts für die Zukunft. Wenn etwas schiefgeht, dann ist es eine einmalige Sache."
Im Vorfeld des Tests hatte jedoch die Fülle an Rennzwischen-Zwischenfällen für Unmut bei McLaren gesorgt. Jenson Button sprach vom "angsteinflößendsten" Grand Prix seiner Karriere. Teamkollege Fernando Alonso nahm die Situation nicht so tragisch, doch nach den Äußerungen Buttons gab Turvey zu, etwas missmutig für den Test gewesen zu sein. Dennoch findet er: "Wir haben beim Motor und beim Chassis eine Menge Entwicklungsarbeit zu erledigen. Wir versuchen einfach, die Lücke nach vorne zu schließen und müssen Jenson und Fernando bei den folgenden Rennen unterstützen."