Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Fernando Alonso in Sennas MP4/4: "Hätte mich fast gedreht"
Beim McLaren-Filmtag in Barcelona ging für Fernando Alonso ein Traum in Erfüllung: Wie er seine acht Runden im McLaren seines Idols Ayrton Senna erlebte
(Motorsport-Total.com) - Der rot-weiße McLaren-Honda MP4/4 gilt als eine der größten Ikonen der Formel-1-Geschichte. Der Bolide war das mit Abstand schnellste Auto der Saison 1988 - abgesehen vom Grand Prix von Italien, als Gerhard Berger nach dem Tod von Enzo Ferrari in Monza siegte, sicherten sich Ayrton Senna und Alain Prost damit alle Saisonsiege und der Brasilianer seinen ersten Titel in der Formel 1.
Fernando Alonso war damals sieben Jahre alt, doch Sennas Siegesfahrten im TV zogen den kleinen Jungen aus Asturien in ihren Bann. Ein Bild Sennas zierte sein Schulbuch, im Kinderzimmer hing ein großes Poster der Legende, und sogar seine ersten Go-Karts waren damals im legendären Design von Sennas McLaren lackiert, weil auch sein Vater ein Fan des dreimaligen Weltmeisters war.
27 Jahre später ging für den 33-Jährigen nun ein Traum in Erfüllung: Bei einem Filmtag in Barcelona durfte der McLaren-Rückkehrer selbst in den MP4/4 einsteigen, den er als Kind angehimmelt hatte, und acht Runden drehen. Und er stieg mit leuchtenden Augen wieder aus.
Honda-Turbomotor überraschte Alonso
"Es war eine tolle Erfahrung, die ich nie vergessen werde", sagt der McLaren-Pilot, der sich erst einmal an die inzwischen veraltete Technik gewöhnen musste. "Das Auto war schwierig zu fahren - ohne Servolenkung, mit Handschaltung, damit musste ich mich in den ersten Runden einmal vertraut machen. Auch der Motor hatte sehr viel Drehmoment."
Der bis 2015 letzte Honda-Formel-1-Turbomotor hätte Alonsos Traum von der Ausfahrt im MP4/4 beinahe platzen lassen, wie er berichtet: "Bei der Boxenausfahrt erhöhte ich den Druck auf das Gaspedal, aber es gab keine Reaktion, also gab ich Vollgas. Und plötzlich setzte das gesamte Drehmoment ein, und ich hätte mich fast gedreht. Das war ein riskanter Augenblick."
Danach ließ es der Spanier etwas langsamer angehen: "Ich war natürlich nicht am Limit, denn das wäre recht riskant, wenn wir einen Filmtag für unseren Sponsor haben und dann einen Crash produzieren. Ich habe nur 50 Prozent gegeben und die Runden genossen."
Alonso: Warum die Geschichte verklärt wird
Trotz seiner Begeisterung bemüht sich Alonso darum, mit einigen Mythen aufzuräumen. "Ich denke nicht, dass diese Autos schwieriger zu fahren waren als die aktuellen Autos", stellt er klar. "Wenn man so eine Maschine am Limit bewegt, dann ist es immer schwierig."
Er führt diesen Eindruck auch auf die damaligen TV-Bilder zurück: "Heute sind die Kameras perfekt, selbst die Onboardkameras vibrieren nicht mehr. Die ganze Technik hat sich verbessert. Vor 20 Jahren haben die Onboardkameras völlig verrückt ausgesehen."
Wer glaubt, dass die heutige Formel 1 ein Kinderspiel ist, dem legt Alonso nahe, zur nächsten Kartbahn zu fahren: "Da wird jeder merken, wie anstrengend allein das ist, obwohl es wie das einfachste Ding der Welt aussieht. Jede Motorsportmaschine, die man am Limit bewegt, ist extrem komplex."