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Toro Rosso: Die beiden Formel-1-Rookies sind bereit
Max Verstappen absolviert zum Abschluss der Formel-1-Testfahrten noch einmal 85 Runden in Barcelona: Defekt am Renault-Antrieb legt den STR10 kurz lahm
(Motorsport-Total.com) - In der Vorbereitung auf die Formel-1-Saison 2015 ging es für die Teams vor allem um hohe Laufleistungen, um die neuen technischen Pakete bestmöglich kennenzulernen. Bei Toro Rosso stand zudem etwas anderes im Fokus: Die beiden Neulinge Max Verstappen und Carlos Sainz mussten sich möglichst gut an die Formel 1 gewöhnen. Dies scheint gelungen zu sein. Die zwei Rookies spulten im Winter reichlich Runden ab - Sainz kam auf 2.700 Kilometer, Verstappen auf 2.837 Kilometer.
"Zwölf Testtage sind wie im Fluge vergangen", fasst Technikchef James Key zusammen. "Das Team hat einen tollen Job gemacht. Wir haben mit einer Launch-Variante des Autos angefangen, damit unsere Jungs Kilometer abspulen konnten, dann haben wir zum dritten Test in Barcelon das gebracht, was wir als unser 'Rennauto' bezeichnen." Die Upates am STR10 haben laut Aussage von Key und von Teamchef Franz Tost "wie erwartet" funktioniert. "Alle Daten aus dem Windkanal wurden bestätigt", freut sich Key.
"Die Performance stimmt uns zuversichtlich", so der österreichische Rennleiter. "Alle Updates arbeiten gut. Wir haben allerdings noch etwas Arbeit vor uns. Bevor wir nach Australien fliegen, gibt es noch reichlich Daten zu analysieren. Insgesamt haben wir aber unsere Ziele erreicht. Jetzt freuen wir uns auf den Saisonstart." Auch das Feedback der beiden jungen Fahrer Carlos Sainz und Max Verstappen sei positiv.
Verstappen schafft auch zwei Grand-Prix-Distanzen
"Für mich ging es darum, das Auto zu verstehen. Diesbezüglich war es heute ein nützlicher Tag. Außerdem haben wir einige wichtige Arbeiten mit dem Setup erledigen können. Es war insgesamt eine gute Testwoche", fasst Verstappen nach 85 Runden und einer persönlichen Bestzeit von 1:24.527 Minuten zusammen. Der junge Niederländer konnte im Winter insgesamt 2.834 Kilometer zurücklegen.
"Bei einem Longrun gab es einige Probleme. Wir standen dann in der Garage und konnten erst kurz vor dem Ende noch einmal herausfahren", sagt Verstappen. Am Renault-Antrieb gab es Sorgen. Nach einem schnellen Tausch wichtiger Komponenten innerhalb von zwei Stunden war ganz am Ende noch ein Versuch auf den Supersoft-Reifen möglich - doch Verstappen rutschte dabei einmal in Kurve drei zu weit nach außen.
"Hier ging es nicht um eine Qualifikationszeit, sondern das steht erst in Melbourne auf dem Programm", winkt der Formel-1-Rookie ab. Verstappen fühlt sich gut vorbereitet auf seine erste Saison in der Königsklasse. "Am zweiten Tag der letzten Testwoche habe ich eine Renndistanz absolviert. Ich hätte gleich noch eine zweite fahren können. Ich habe mich gut gefühlt."
Innerhalb eines Monats: Von Rookie zum Formel-1-Piloten
"Ich bin voller Vorfreude und zuversichtlich, denn wir sind mit unserem Auto reichlich Kilometer gefahren. Außerdem sehen wir im Moment nicht so schlecht aus. Es wird bestimmt aufregend. Aber man weiß natürlich noch nicht genau, wo man wirklich steht", sagt er. "Wir haben zwei neue Fahrer, die wir durch ein intensives Programm geprügelt haben", meint Key. "Wir wollten, dass sie alle Prozeduren kennenlernen und möglichst viel fahren. Sie haben einen tollen Job gemacht, wir sind von deren Herangehensweise überzeugt."
"Wir sind vor genau einem Monat mit zwei Rookies in Jerez aufgetaucht und verlassen Barcelona nun in der Gewissheit, dass beide bereit sind für ihr Formel-1-Debüt", erklärt Tost. "Sie sind als Fahrer innerhalb kürzester Zeit gewachsen, zeigen eine steile Lernkurve und legen an Selbstvertrauen zu. Wir sind insgesamt 5.536 Kilometer gefahren. Das ist mehr als bei allen Tests im Vorjahr - inklusive der Probefahrten innerhalb der Saison."
Für die Toro-Rosso-Jünglinge wird es nun ernst. Die Reise zum Saisonauftakt in Melbourne steht an. "Ich war schon einmal in Australien, als mein Vater dort ein Rennen gefahren ist", sagt Verstappen, der keine Scheu vor der langen Anreise hat. In Australien wird sich der 17-Jährige chauffieren lassen müssen. "Ich denke, mein Vater fährt mich", lacht der Niederländer. "Zuerst wird er bestimmt immer dabei sein. Er will das alles miterleben. Er hilft mir. Wir sind ständig zusammen, und daher wissen wir genau, wie die Zusammenarbeit laufen muss."