• 28. Februar 2015 · 20:03 Uhr

Dauerrenner Force India: Hülkenberg identifiziert Schwächen

Force India ist aus dem Stand das Haltbarkeitswunder: Nico Hülkenberg absolviert am Samstag bei den Formel-1-Tests in Barcelona satte 158 Runden

(Motorsport-Total.com) - Der vorletzte Formel-1-Testtag in Barcelona hat zwei Dinge deutlich dargestellt: Nico Hülkenberg hat keine Konditionsprobleme und der neue Force India VJM08 hält eine Topposition in der Pannenstatistik. Der Deutsche absolvierte am Samstag bei seinem letzten Testeinsatz vor dem Formel-1-Saisonstart in Melbourne satte 158 Runden (735 Kilometer!) ohne ein einziges technisches Problem. Dabei war das Auto erst am Freitag brandneu auf die Strecke gekommen.

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Nico Hülkenberg war am Samstag der fleißigste Pilot in Barcelona Zoom Download

"Es überrascht uns alle, ist aber genau das, was wir nun brauchen", fasst Hülkenberg nach seinem sehr arbeitsreichen Samstag zusammen. "Heute haben wir viel geschafft. Jeder ist glücklich und zufrieden. Wir haben viele Daten gesammelt, und morgen haben wir einen weiteren Tag. Hoffentlich können wir dann weitere Erkenntnisse gewinnen, sodass die Ingenieure vor Melbourne noch vieles auswerten können." Seine beste Runde in 1:24.939 Minuten brachte den Emmericher auf Rang sieben.

"Unser Potenzial ist noch schwierig einzuschätzen. Die ersten Eindrücke waren gut. Gestern sind wir aus dem Stand 80 Runden gefahren, heute waren es zweieinhalb Renndistanzen - ohne Probleme. Das ist gut und positiv", so der Deutsche. "Wir konnten bereits intensiv mit dem Auto arbeiten, über Reifen- und Fahrzeugverhalten lernen und mit dem Setup spielen. Es ist ähnlich wie das Auto des Vorjahres, somit konnten wir sofort eine gute Basis erarbeiten."

Hülkenberg sicher: Force India gewinnt nicht in Melbourne

"Wir werden nicht in Australien gewinnen. Das dürfte klar sein, wenn man sieht, wie schnell Mercedes zurzeit unterwegs ist", gibt sich Hülkenberg in seiner Einschätzung realistisch. "Wir haben noch Arbeit vor uns. Schon jetzt haben wir einige Probleme des Autos identifiziert, es gibt aber auch Positives. Als Fahrer will man immer mehr Grip, um schneller durch die Kurven fahren zu können."

Laut Technikchef Andy Green konzentriert sich Force India aktuell auf Longruns. Man will im Rennen glänzen und nimmt in Kauf, die Top 10 im Qualifying möglicherweise nicht zu erreichen. "Nach nur einem Tag lässt sich das nicht mit Sicherheit einschätzen. Es wird schwierig mit den Top 10, aber ich sehe das entspannt", sagt Hülkenberg. "Wir gehen dort auf Grundlage unserer wenigen Testtage bestmöglich vorbereitet dran und machen in Melbourne das Beste daraus."

"Melbourne bietet oftmals Überraschungen. Das Wetter kann manchmal ganz lustig sein. Ich freue mich einfach auf den Wettbewerb und die Kämpfe", sagt der Deutsche, der vor den Formel-1-Testfahrten im LMP1-Fahrzeug von Porsche gefahren war ("Hat bestimmt nicht geschadet"). "Wir haben heute viel gelernt und werden die großen Datenmengen am Abend auswerten", meint Chef-Renningenieur Tom McCullough. "Morgen wird erstmals Sergio in unser neues Auto steigen."

Nach Aussage des stellvertretenden Teamchefs Rob Fernley seien die Lufteinlässe an den Bremsen "so ziemlich das einzige Teil, das wir vom Vorgänger übernommen haben". Der Brite ergänzt auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com': "Uns ist aufgrund der errechneten Abtriebswerte ganz klar, dass wir nicht das sind, wo wir sein wollen. Aber das werden wir im Verlauf des Jahres über zahlreiche Updates verbessern."

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