Toro Rosso: Carlos Sainz findet neues Paket prächtig
Der runderneuerte Toro Rosso STR10 hinterlässt bei seinem Debüt am Donnerstag bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona einen soliden Eindruck
(Motorsport-Total.com) - Zum Auftakt der letzten Formel-1-Testwoche vor dem Start der Saison 2015 hat Toro Rosso einen erheblich veränderten STR10 auf die Strecke in Barcelona gebracht. Rookie Carlos Sainz absolvierte mit dem neuen Paket insgesamt 86 Runden und war in 1:26.962 Minuten als Siebter der langsamste Pilot abseits von Jenson Button im gebrechlichen McLaren-Honda. Kurz nach dem Mittag rollte der Toro Rosso mit einem technischen Defekt am Antrieb in Kurve zehn aus, wurde aber schnell wieder repariert.
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Mit großen Messgeräten in Barcelona unterwegs: Carlos Sainz im Toro Rosso Zoom Download
"Wie geplant hatten wir einige Updates am Auto, als Teil eines neuen Paketes", berichtet Chefingenieur Phil Charles. "Zuerst ging es uns um die Aerodynamik und das Sammeln von Daten. Es ging gut, wenngleich wir zur Mitte des Tages einige Zeit in der Garage verloren haben. Die neuen Teile haben gute Ergebnisse gebracht. Am Nachmittag haben wir auch an der Mechanik gearbeitet. Carlos hat bei seinen Fahrten auf Mediums und harten Pirellis einen guten Job gemacht."
"Es fühlt sich anders an, es fühlt sich gut an", freut sich Sainz über die Eigenheiten des Toro Rosso, der unter anderem einen neuen Unterboden und einen veränderten Heckflügel verpasst bekam. "Ich muss den Jungs in der Fabrik gratulieren, denn aus dem Stand konnte man merken, dass wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Es ist ein kompletteres Paket. Der erste Eindruck ist für einen Fahrer immer wichtig, und dieser erste Eindruck war bei mir auf Anhieb richtig gut."
Wo steht Toro Rosso in der Hackordnung?
"Am Morgen mussten wir viele Daten generieren. Ich bin 25 oder 30 Runden mit konstantem Tempo gefahren. Umso gespannter war ich, wie das Auto bei richtigem Tempo funktionieren würde", meint der Spanier nach seinen 400 Kilometern in heimischen Gefilden am Donnerstag. "Als ich dann die erste fliegende Runde absolvierte, waren wir alle überrascht. Es ging richtig gut. Uns ist allen eine Last von den Schultern gefallen."
"Es gibt mehr Abtrieb, mehr Grip und eine bessere Balance. Wenn man eine konstante Balance hat, dann hilft das in den Ecken. Am wichtigsten war aber der generelle Abtrieb", sagt Sainz. "Wir hatten zwischenzeitlich ein Problem mit dem Antrieb. Es gab die Sorge, dass der Tag vorzeitig beendet sein könnte, aber das Team hat einen tollen Job gemacht, sodass wir wieder herausfahren konnten. Es war eine Überraschung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es klappen könnte. Am Ende konnte ich noch zwei saubere Versuche fahren."
Seine beste Runde abolvierte der Spanier auf den Medium-Reifen von Pirelli. Die Konkurrenz von Sauber (Ericsson auf Supersoft) und Lotus (Grosjean auf Soft) wählte unterdessen die weicheren Mischungen. Aus Sicht von Sainz fehlt somit der direkte Vergleich. "Uns ist ein guter Schritt gelungen. Alles läuft, und alle sind zuversichtlich", sagt er. "Es gibt aber einige andere Teams, die offensichtlich einen Schritt voran gemacht haben: Sauber, Lotus, Ferrari - es ist schwierig einzuschätzen. Ich wüsste zu gern, wo wir wirklich stehen."