Von wegen "Hosen runter": Red Bull lieber Kilometerfresser
Entgegen der Ankündigung, die Muskeln spielen lassen zu wollen, machte Red Bull Daniil Kwjat zum Akkordarbeiter und sieht sich damit voll auf Kurs
(Motorsport-Total.com) - Für Daniil Kwjat läuft es beim Red-Bull-Debüt wie geschmiert: Zum Abschluss der Formel-1-Testfahrten in Barcelona spulte der junge Russe erneut eine dreistellige Anzahl an Runden ab und stand als Tagesdritter (+0,874 Sekunden) ebenfalls ordentlich dar. Nach Longrun-Simulationen am Vortag arbeitete das Team an der Aerodynamik sowie dem Setup, übte Boxenstopps und ließ Kwjat angeblich auch mit wenig Sprit auf die Strecke. "Schon wider ein guter Tag", zeigt sich Kwjat sehr zufrieden.
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Daniil Kwjat spulte in Barcelona insgesamt 216 Runden oder 1005 Kilometer ab Zoom Download
Das Testprogramm sei problemlos abgespult worden. "Davon werden wir noch profitieren", blickt der Sebastian-Vettel-Nachfolger voraus, der mit 216 Runden insgesamt der zweitfleißigste Pilot der Woche war. "Darum und nur darum geht es bei Testfahrten. Die Rundenzeiten sind aber auch in Ordnung." Grandios scheinen sie nicht: Seine persönliche Bestmarke markierte Kwjat auf weichen Pirelli-Reifen, während Mercedes-Star Nico Rosberg auf Mediums mehr als eine halbe Sekunde schneller unterwegs war.
Guillaume Rocquelin gibt aber zu bedenken, das die Zeitenjagd durch zahlreiche rote Flaggen unterbrochen wurde: "Es war aber vernünftig", findet der Chefrenningenieur. "Trotzdem hatte es zur Folge, dass wir am Ende mehr Longruns gefahren sind. Bei diesem Test ging es nie um Leistung, es ging um Konstanz und Zuverlässigkeit, um Boxenstopp-Training, um bestimmte Abläufe mit den Mechanikern - um ein Rennwochenende problemlos durchzuziehen."
Laut Rocquelin soll in der kommenden Woche die Stoppuhr relevant sein. Sollte es Red Bull tatsächlich nicht um Leistung gegangen sein, war es ein starker Auftritt: Daniel Ricciardo sorgte bereits am Freitag (auf einer sich ständig verbessernden Strecke) für die viertbeste Zeit des gesamten zweiten Wintertests. Die Probleme des Renault-Antriebsstrangs sind längst nicht mehr die, die der Truppe vor Jahresfrist ein Waterloo beschert hatten.