Williams am Samstag: Das Leben ist ein Boxenstopp
Williams spielt am Samstag beim Formel-1-Test in Barcelona "diverse Szenarien" durch: Boxenmannschaft muss leiden, beide Fahrer mit nicht relevanten Zeiten
(Motorsport-Total.com) - Williams hat den dritten Formel-1-Testtag in Barcelona zum Drill der Boxenmannschaft genutzt. Bei wechselhaften Bedingungen erwartete das britische Team kaum relevante Erkenntnisse aus dem Fahrbetrieb und spielte daher "diverse Szenarien durch, die im Rennen entstehen können", sagt Chef-Testingenieur Rod Nelson. Ursprünglich hatte man das Boxenstopp-Training für Sonntag angesetzt gehabt. Am Samstagvormittag absolvierte Felipe Massa 55 Umläufe. Seine beste Rundenzeit von 1:26.912 Minuten brachte ihn auf Rang sieben.
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Immer wieder geübt: Williams absolvierte am Samstag in Barcelona fast 50 Boxenstopps Zoom Download
"Ich habe zu Beginn des Tages ein paar Runden absolviert, aber es gab aus meiner Sicht kaum etwas zu gewinnen. So haben wir dann Boxenstopps geübt, die in jedem Rennen enorm wichtig werden. Es ist gut, wenn das Team bereit ist - für einen Fahrer ist ein solches Training auch immer wichtig. Die ganze Prozedur muss schnell ablaufen. Und so etwas erreicht man nur über Training", meint der Brasilianer, der das Auto am Mittag an seinen Teamkollegen übergab.
Auch Valtteri Bottas steuerte mit dem FW37 immer wieder den Williams-Halteplatz in der Barcelona-Boxengasse an - insgesamt 20 Stopps standen an. "Es war gut, dass wir das trainiert haben - auch für mich", so der Finne. "Melbourne ist nicht mehr weit weg, daher müssen wir uns für alle Elemente eines Rennens bereitmachen. Jeder Stopp ist wichtig. Es ist gut, entsprechend vorbereitet zu sein." Bottas absolvierte erst in der letzten halben Stunde noch einige gezeitete Umläufe. In 1:27.556 Minuten erreichte er Rang neun.
Entscheidende Neuteile kommen nächste Woche
"Es war schwierig, dabei überhaupt ein Gefühl für das Fahrzeug aufzubauen, denn die Reifen waren alt und die Strecke sehr kühl", berichtet Bottas, der insgesamt auf 49 Runden am Samstag kam. "Am Sonntag soll das Wetter besser sein, daher können wir dann mehr Erkenntnisse gewinnen. Beim Boxenstopp zählt jeder Zentimeter. Das kannst du schnell mal Zehntel gewinnen, die du auf der Strecke nicht einfach so holst", erklärt Bottas die Herangehensweise. Man habe die Stopps im Winter analysiert und teils die Werkzeuge verändert.
"Für morgen haben wir mit Valtteri ein umfangreiches Programm geplant. Hoffentlich werden die Bedingungen besser sein", meint Nelson. Williams bekommt erst zur zweiten Barcelona-Testwoche weitere Updates. Man erwartet dann unter anderem einen neuen Unterboden und einen veränderten Heckflügel mit nur einer zentralen Strebe. "Die neuen Teile werden das Verhalten unseres Autos verändern, daher mussten wir jetzt bezüglich Setup nicht so ins Detail gehen", sagt Bottas. "Wenn die neuen Teile für den nächsten Test und für Melbourne kommen, dann wird alles nochmal anders."
Man habe am aktuellen Williams FW37 ein Phänomen an der Balance, das sich nicht einfach per Setup ausmerzen ließe, so der Finne. Erst mit neuen Teilen könne man entscheidende Schritte machen. "Morgen möchte ich möglichst viele Kilometer fahren, hoffentlich eine volle Rennsimulation. Erst nächste Woche gehen wir an die intensive Setuparbeit. Wir haben sicherlich einen Schritt voran gemacht, aber das wird auch anderen gelungen sein. Ich schätze, es wird in diesem Jahr eng zugehen."
"Wir müssen wirklich alle anderen auf der Rechnung haben. Es ist deutlich zu sehen, dass Ferrari sich verbessert hat, auch Red Bull ist besser. Mercedes wird aber sicher wieder sehr gut sein. Ich hoffe, wir können nahe dran sein. Aber wie nahe, das lässt sich jetzt überhaupt noch nicht sagen", erklärt Bottas. "Wenn du vorne dabei bist, fällt jeder noch so kleine Fehler mehr auf. Da haben wir 2014 viel gelernt. Jetzt sind wir besser aufgestellt als im Vorjahr. Auch ich als Fahrer bin nun besser. Ich freue mich auf Melbourne."