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Red Bull: Daniil Kwjat mimt das Duracell-Häschen
Der junge Russe ist froh, reichlich Kilometer abgespult und Testdebakel wie das der Renault-Phalanx 2014 hinter sich gelassen zu haben: "Nützlich und macht Mut"
(Motorsport-Total.com) - Für jemanden, der sich als Jungspund in einem Spitzenteam beweisen muss, gibt es nichts Besseres als einen unaufgeregten Testtag. Genau den erlebte Daniil Kwjat am Samstag in Barcelona. Dem Red-Bull-Neuzugang gelang eine persönliche Bestzeit in 1:26.589 Minuten (+2,241 Sekunden), die für den sechsten Platz reichte, doch das stand nicht im Vordergrund: "Es war gut, viele Runden zu fahren und konstant unterwegs zu sein. Da war die Situation im Vorjahr viel düsterer", vergleicht ein zufriedener Kwjat.
In der Tat erinnerte wenig an das Renault-Debakel von 2014: Kwjat gelangen 112 Umläufe, rund 521 Kilometer und damit 171 Prozent einer Grand-Prix-Distanz trotz Regen am Mittag. "Das war nützlich und macht Mut", findet er, will aber drei Wochen vor dem Starschuss in Melbourne nicht in die Glaskugel schauen: "Es ist noch zu früh, um etwas zu prognostizieren. Niemand weiß, wo er steht."
Chefrenningenieur Guillaume Rocquelin ergänzt mit Blick auf den Regen: "Wir haben vielleicht 30 Prozent Streckenzeit verloren. 'Dany' hat aber im Wesentlichen das wiederholt, was wir am Vortag mit Daniel (Ricciardo; Anm. d. Red.) durchgezogen haben." Der Franzose spricht von einer "soliden Basis", auf der in der kommenden Woche - erneut in Barcelona - aufgebaut werden soll. Dann ginge es für Red Bull erstmals nicht nur um Kilometer, sondern auch um Leistung und um Rundenzeiten.
Warum er kurzzeitig mit Flowviz, einer Farbe zum Visualisieren von Luftströmen, auf dem Helm unterwegs war, will Kwjat nicht detailliert erläutern. "Ich komme damit klar", zeigt er sich auf Nachfrage schmallippig und von den deutlich gesunkenen Rundenzeiten im Vergleich zum Rennbetrieb der Vorsaison unbeeindruckt: "Das ist ein Jahr nach den Regeländerungen ganz normal, aber ich würde nicht von einem großen Unterschied sprechen. Die Autos klingen gleich und fahren sich identisch."
Klar ist: Mit seinem neuen Arbeitgeber möchte Kwjat Erfolge landen. "Jeder im Team hat hohe Ansprüche, aber auch jeder in der Formel 1 hat hohe Ansprüche. Man muss versuchen, zur Stellen sein, aber das geht nur mit harter Arbeit", sagt er, ohne dem neuen Job zu viel Einfluss auf sein Seelenheil beizumessen: "Mein Leben geht weiter. Dinge ändern sich und man stellt sich darauf ein, jetzt ist Gutes im Anflug. Und ich hoffe, dass es noch besser wird."