Button verbreitet Zuversicht: "Sieht schlimmer aus, als es ist"
Trotz der bisher desaströsen Wintertests versprüht Jenson Button Optimismus und glaubt, dass McLaren 2015 in der Formel 1 Rennen gewinnen kann
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Fernando Alonso am Freitag mit immerhin 59 Runden beim Formel-1-Test in Barcelona einen Jahresbestwert für McLaren-Honda aufgestellt hatte, folgte am Samstag der nächste Nackenschlag für das Team. Wegen eines neuerlichen Problems mit einer Dichtung der MGU-K rollte Jenson Button am Vormittag aus. Da McLaren den Fehler nicht beheben konnte, kam der Brite insgesamt nur auf 24 Runden.
"Es war ein harter Tag. Für mich persönlich war es ein sehr schwieriger Test", sagt Button, der durch die ständigen technischen Probleme an seinen vier bisherigen Testtagen insgesamt noch nicht einmal auf 400 Kilometer kam und deswegen den MP4-30 noch gar nicht richtig kennt. "Der Eindruck im Auto ist okay", sagt er, "aber ich habe es noch nicht bin ans Limit gebracht." Am Samstag machte McLaren aus den Not eine Tugend und testete das, was mit dem angeschlagenen Auto möglich war.
"Am Nachmittag haben wir vor allem Aerodynamik-Daten gesammelt und Starts und Boxenstopps geübt", sagt Button. "Die Starts haben richtig gut funktioniert." Kurz vor Ende blieb der Brite dann noch mit seinem Auto in der Boxenausfahrt liegen. "Das war ein Plattfuß. Wir wissen aber nicht, woran es lag. Wir haben den Reifen wieder aufgepumpt, und dann ging es", berichtet er.
Button: Werden die Probleme lösen
Trotz der fortwährenden Probleme von McLaren verbreitet Button aber Zuversicht und sagt: "Es wird keine schwierige Saison, auf keine Fall. Es sieht schlimmer aus, als es ist. Es gibt Probleme, die wir lösen müssen und werden", so der Brite. Doch dafür bleibt seinem Team und ihm nicht mehr viel Zeit, denn auch am Sonntag rechnet Button für Teamkollege Alonso nicht mit einem Dauerlauf. "Wir werden morgen bestimmt keine 150 Runden fahren."
Damit verbleiben noch vier weitere Testtage in der kommenden Woche, um Auto und Antrieb für den Saisonstart am 15. März in Melbourne fit zu machen. "Wir müssen hoffen, dass wir beim nächsten Test viele Kilometer fahren können, damit wir zuversichtlich zum ersten Rennen fahren können", sagt Button.
Insgeheim hat Button den Saisonstart aber schon abgeschrieben. "Wir werden beim ersten Rennen kein Auto haben, mit dem wir gewinnen können", sagt er, ist aber überzeugt: "Beim letzten Rennen werden wir eins haben. Wir werden große Fortschritte machen. Das Auto hat eine Menge Potenzial, das wir derzeit aber noch nicht nutzen können."
Fortschritte werden von Problemen kaschiert
Auch kaschiere der bisherige Verlauf der Wintertests die Arbeit, die McLaren und Honda geleistet haben. "Wir machen große Fortschritte, die man aber nicht erkennt, weil immer neue Probleme auftauchen", sagt Button. "Die Fahrbereit des Motors hat sich sein dem vergangenen Test stark verbessert." Und: "Der Antrieb ist fantastisch ins Auto eingebaut, was der Aerodynamik hilft. 'Prod' (Chef-Aerodynamiker Peter Prodromou, Anm. d. Red.) ist sehr glücklich."
Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass Honda mit dem Antrieb ganz am Anfang stehe und die anderen Hersteller vor Jahresfrist teilweise ähnliche Probleme hatten. "Wäre die Situation vor einem Jahr so gewesen, würde man uns nicht die gleichen Fragen wie jetzt stellen", so Button, der zum Schluss noch eine Durchhalteparole bemüht: "Wir hatten schon andere schwierige Wintertests, haben es aber immer noch hinbekommen."