• 20. Februar 2015 · 18:27 Uhr

Formel-1-Tests 2015 Barcelona: Trügerische Red-Bull-Bestzeit

Bericht vom zweiten Testtag: Ricciardo vorne, Räikkönen knapp dahinter - Beide Mercedes-Piloten fit und im Einsatz - McLaren schneller, nicht zuverlässiger

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat seine Ankündigung, beim zweiten von drei Formel-1-Wintertests in Barcelona "die Hosen runterzulassen", wahr gemacht. Am Freitag sorgte Daniel Ricciardo im RB11 in 1:24.574 Minuten für die beste Rundenzeit des Tages (die detaillierten Ergebnisse!). Alle Probleme scheinen aber längst nicht ausgeräumt: Nachdem der Tarnkappenbomber aus Milton Keynes zum Testbeginn am frühen Morgen an der Boxenausfahrt stehengeblieben war, erlebte das Programm eine weitere ungeklärte Unterbrechung.

Trotzdem war Ricciardo mit 142 Runden der fleißigste Pilot. Die Analyse zeigt: Die Red-Bull-Zeit ist wie alle Ergebnisse bei Testfahrten (hier gibt es jede Menge Fotos der neuen Boliden!) mit Vorsicht zu genießen. Die zum Abschluss des Tages gefahrenen Longruns deuten an, dass das Mercedes-Tempo höher liegt als es das Klassement vermuten lässt. Lewis Hamilton war im Schnitt rund sieben Zehntelsekunden pro Runde schneller unterwegs als Ricciardo und fuhr auf der mittleren Reifenmischung, während der Australier bei zwei von vier Sätzen weiche Pneus zückte.

Im Resultat muss Mercedes dennoch der Konkurrenz den Vortritt lassen. Rang zwei belegte am Freitag Kimi Räikkönen (+0,010 Sekunden) und unterstrich unter den Augen des neuen Teamchefs Maurizio Arrivabene, dass sich die Scuderia nach drei von vier Tagesbestzeiten in Jerez im Aufwind befindet. Auch mit Williams ist zu rechnen: Felipe Massa (+0,098 Sekunden) blieb nur einen Wimpernschlag hinter der Bestmarke zurück. Auffällig war, dass beide Verfolger kaum technische Probleme (die ganze Action zum Nachlesen!) verzeichneten und damit Red Bull einen Schritt voraus sind.

Hamilton konzentriert sich auf Longruns

Platz vier für Force India und Sergio Perez (+0,128 Sekunden) ist nur begrenzt aussagekräftig, nachdem die Vijay-Mallya-Truppe mit einem modifizierten Vorjahresauto anreiste. Bei Mercedes war nach den gesundheitlichen Problemen am Donnerstag wieder in Bestbesetzung unterwegs: Nico Rosberg eröffnete am Vormittag, übergab jedoch nach 65 Runden zur Halbzeit an Lewis Hamilton - eine reine Vorsichtsmaßnahme wegen seiner Nervenentzündung im Nacken. Der angehende Jungvater ist fit.

Der Weltmeister wiederum hatte sich von seiner fiebrigen Erkältung erholt: Hamilton (+0,349 Sekunden) und Rosberg (+0,982 Sekunden) belegten die Ränge fünf und sechs. Auf Platz sieben folgte Fernando Alonso (+1,387 Sekunden) mit der numerisch stärksten Vorstellung eines Honda-Antriebsstrangs seit Beginn der Testfahrten. Bei Krisentruppe McLaren setzten sich technische Probleme der Saisonvorbereitung aber fort. Eine große Rauchwolke war der optische Beleg, diverse Dichtungsprobleme viel schwerwiegender.

Sauber zittert, Sainz fliegt ab

Foto zur News: Formel-1-Tests 2015 Barcelona: Trügerische Red-Bull-Bestzeit

Marcus Ericsson parkte den Sauber kurz vor Schluss bei Start und Ziel Zoom Download

Folge: Alonso musste sich mit Aero-Messungen begnügen und spulte nur 59 Runden auf dem Circuit de Catalunya ab. Nicht einmal die Teilzeitkräfte von Mercedes hatten einen kürzeren Arbeitstag. Nach der Tagesbestzeit Pastor Maldonados am Donnerstag griff bei Lotus Testpilot Joylon Palmer (+1,706 Sekunden) ins Steuer und bestritt im Alter von 24 Jahren sein Formel-1-Debüt. Der amtierende GP2-Champion war am Vormittag mit auffälligen Aero-Sensoren unterwegs und ließ es im E32 richtig fliegen, was unter anderem ein heftiger Verbremser vor der ersten Kurve bewies.

Sauber erlebte den ernüchterndsten Testtag der Saisonvorbereitung, schließlich knüpfte Marcus Ericsson (+2,770 Sekunden) als Neunter nicht an die vorangegangen Vorstellungen an. Vielmehr war bei den Schweizern das große Zittern angesagt: Das Team hatte nur noch ein Getriebe für den C34 übrig und hoffte, dass es durchhalten würde. Ob dieses oder ein anderes Bauteil für ein Ausrollen Ericssons kurz vor Schluss verantwortlich war, ist nicht bekannt. Schlusslicht des Testtages: Carlos Sainz jun. (+4,371 Sekunden) im Toro Rosso. Der Spanier machte außerdem mit Kiesbett und Abschleppwagen Bekanntschaft.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Foto zur News: Die größten Formel-1-Skandale
Die größten Formel-1-Skandale

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994
Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994

Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident

Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
Formel-1-Quiz

Der beste Rang von Michael Schumacher in einem Formel-1-Rennen war?

9 6 4 1
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat
DTM - Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat

Foto zur News: Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?
WEC - Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?

Foto zur News: WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä
WRC - WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
Formel 1 App