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Piloten und Auto kränkeln beim Formel-1-Test von Mercedes
Kranke Piloten, ein defektes Auto und ein überraschender Einsatz des Ersatzfahrers: Mercedes erwischte am Donnerstag in Barcelona einen gebrauchten Tag
(Motorsport-Total.com) - Diesen Testtag wird Mercedes schon schnell wohl nicht vergessen. Am Donnerstag hangelte sich das Weltmeisterteam beim Auftakt des zweiten Wintertests der Formel 1 von einem Problem zum anderen, wodurch der W06 am Ende des Tages nur 59 Runden gefahren war. Aber der Reihe nach.
© xpbimages.com
Pascal Wehrlein kam unerwartet zu einem halben Testtag im Mercedes W06 Zoom Download
Am Vormittag hatte Lewis Hamilton planmäßig den Testtag begonnen und Messfahrten mit Aerodynamik-Sensoren durchgeführt. Doch schon nach elf Runden musste der Weltmeister die Segel streichen, mit Fieber zog sich Hamilton ins Hotelbett zurück. Doch er war nicht der einzige kranke Mercedes-Fahrer. Teamkollege Nico Rosberg wird von einer Nervenentzündung im Nacken geplagt und stand daher am Donnerstag nicht zur Verfügung.
Glück im Unglück für Mercedes: Entwicklungsfahrer Pascal Wehrlein war ebenfalls in Barcelona vor Ort, wo er für Force India den VJM07 aus dem Vorjahr fuhr. Von den Indern wurde der junge Deutsche kurzerhand wieder abgezogen, und nach einem Umbau das Autos am Nachmittag in den W06 gesetzt.
Doch die Probleme gingen bei Mercedes weiter, am Nachmittag kränkelte das Auto. Ein Defekt am Benzinsystem zwang den Silberpfeil an die Box. "Es ist schade, dass wir am Nachmittag Streckenzeit verloren haben. Es gab ein technisches Problem mit dem Auto, das wir aber schnell beheben konnten", sagt Wehrlein. "Trotzdem wäre es besser gewesen, wenn wir mehr Runden hätten fahren können."
"Am Ende fuhr ich noch zwei Longruns, damit können wir zufrieden sein", zieht der 20-Jährige nach einem für ihn denkwürdigen Tag letztlich ein positives Fazit. "Es war unglaublich, zwei Formel-1-Autos an einem Tag zu fahren." Mit einer Zeit von 1:28.489 (+3,478 Sekunden) fuhr Wehrlein auf Position neun und war damit im Mercedes knapp langsamer als im Force India.
Doch wie geht das Testprogramm des angeschlagenen Mercedes-Teams weiter? Am Nachmittag hatte ein Teamsprecher den für Freitag geplanten Einsatz von Rosberg noch als "offen" bezeichnet. Nach Testende verkündete Wehrlein aber: "Es geht ihm schon ein bisschen besser." Momentan sieht die Planung offenbar wie folgt aus: Rosberg soll den Tag beginnen und so lange fahren, wie der Nacken mitmacht.
Sollten die Schmerzen zu groß werden, steht Hamilton bereit, dessen Fieber am Nachmittag gesunken sein soll. Und im Zweifelsfall stünde noch Ersatzfahrer vom Dienst Wehrlein bereit: "Sollte etwas passieren, kann ich fahren und will ich fahren. Aber hoffentlich bekommen die Stammfahrer etwas mehr Training im Auto", sagt er.