"50-Cent-Bauteil" narrt Renault-Teams beim Jerez-Test
Ein sprichwörtliches 50-Cent-Teil bereitet den Renault-Teams bei den Formel-1-Tests in Jerez Schwierigkeiten - Aggressive Entwicklung beeinträchtigt Zuverlässigkeit
(Motorsport-Total.com) - Renault hat zugegeben, dass die Formel-1-Wintertests in Jerez von Zuverlässigkeitsproblemen beeinträchtigt werden. Der französische Hersteller bezeichnet es als "tölpelhaften Teil" des Motors. Während die Gegner Mercedes und Ferrari einen ermutigenden Start in das Programm 2015 hatten, verliefen die ersten Testtage für die Renault-Teams Red Bull und Toro Rosso schwieriger.
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Ein kleines Motorbauteil beeinträchtigt die Renault-Teams beim Jerez-Test Zoom Download
Die Zuverlässigkeitsprobleme liegen an einer kleinen Metallwelle, die mit der Wasserpumpe für das ERS in Zusammenhang steht. Deswegen können beide Teams pro Versuch nur eine begrenzte Rundenzahl fahren. Renault-Sport-Geschäftsführer Cyril Abiteboul hat verraten, dass das Problem mit diesem Bauteil erstmals in der vergangenen Woche auf dem Prüfstand aufgetreten ist. Deshalb war es zu spät, für die Testfahrten in dieser Woche eine Lösung zu finden.
Bis zum nächsten Test in Barcelona, der am 19. Februar beginnt, soll das Problem behoben sein. "Wir kennen den Fehler und wissen, was wir zu tun haben", sagt Abiteboul gegenüber 'Autosport'. "Aus logistischen Gründen konnten wir das Problem für den aktuellen Test nicht beheben. Wir müssen eine Metallwelle austauschen und das Design überarbeiten."
"Dieses Bauteil hat im vergangenen Jahr sehr gut funktioniert, aber wir haben uns dazu entschlossen, diese Welle zu verändern und es besser an das Gesamtpaket anzupassen. Damit wollen wir auch Red Bull unterstützen, denn sie wollen ein sehr gutes Packaging der Antriebseinheit haben. Deshalb haben wir dieses bestimmte Bauteil vernachlässigt. Normalerweise wendet man spezielle Simulationen und Designtests an. Ehrlich gesagt, haben wir es für dieses Bauteil nicht getan, weil es ein saublödes Teil ist."
Abgesehen von diesem Bauteil musste bei Daniel Ricciardo am Dienstag ein Motorwechsel vorgenommen werden. Bei Red Bull und Toro Rosso traten außerdem noch Schwierigkeiten mit den Batterien auf. Eine Konsequenz aus nicht optimierten Mappings. Laut Abiteboul liegen diese Zuverlässigkeitsprobleme daran, dass Renault über den Winter aggressiv entwickelt hat, um den Rückstand auf Mercedes zu verkürzen.
"Wir versuchen, die Dinge unter Kontrolle zu haben", sagt Abiteboul. "Strategisch gesehen, ist unser Rückstand für diese und nächste Saison so groß, dass man ihn nicht über einen Winter aufholen kann. Unter solchen Umständen hat man keine Wahl, als etwas später zu bremsen. Und wenn man in diesem Business ans Limit geht, muss man Risiken eingehen und kann auf der Strecke einige Probleme bekommen."