Williams mit Formel-1-Testauftakt 2015 in Jerez zufrieden
Nach Problemen am Vormittag spulte Williams-Pilot Valtteri Bottas beim Formel-1-Test in Jerez 73 Runden ab und warnt die Konkurrenz: "Das Auto hat viele Stärken"
(Motorsport-Total.com) - Für Williams verlief der Testauftakt im spanischen Jerez weitgehend positiv. Valtteri Bottas spulte am Nachmittag sein Testprogramm im neuen FW37 ab. Noch am Vormittag verhinderten kleinere Probleme das Ausrollen des neuen Boliden: "Der Tag fing etwas zäh an, aber es sollte sich am Ende als ein wirklich guter herausstellen. Nach dem anfänglichen Rückschlag hatten wir kein einziges Problem mit dem FW37, was für den ersten Tag mit einem neuen Auto ziemlich beeindruckend ist."
Zwar rangierte man am Ende des Tages mit einer Bestzeit von 1:23.906 Minuten und 1,286 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Sebastian Vettel (Ferrari) nur auf Rang fünf, allerdings kam man mit 73 Umrundungen auf genauso viele Kilometer wie Sauber und musste sich diesbezüglich nur der Konkurrenz von Mercedes (157 Runden) geschlagen geben. Im Vorjahr erzielte das britische Traditionsteam zwar am ersten Testtag bereits die dritte, wenn auch zu vernachlässigende Tagesbestzeit. Damals streikte jedoch ein Sensor, was dem Team zum Testauftakt damals nur sieben Runden gegen Ende der Session bescherte.
Während mangelnde Zuverlässigkeit am heutigen Tag lediglich die neuen Honda-Triebwerke bei McLaren stark ausbremste, kümmerte sich Williams nach Aussagen von Rod Nelson, dem Chefingenieur für Tests, ohnehin noch nicht um Rundenzeiten, sondern auf den Test von neuen Komponenten: "Wir sind heute unser normales Winter-Testprogramm durchgegangen und haben die Probleme gelöst, die aufgetaucht sind. Wir haben heute Morgen etwas Zeit verloren, aber als wir einmal auf der Strecke waren, gelangen Valtteri 73 gezeitete Runden. Es gibt neue Hardware im Auto und eine neue Antriebseinheit. All diese Dinge müssen gecheckt und während der Fahrt getestet werden, bevor wir damit anfangen können, auf die Performance zu schauen."
Gute Aussagen über die Fahrzeug-Performance liefere der Kurs in Jerez ohnehin nicht. "Jerez ist nicht allzu aussagekräftig für einen Grand-Prix-Kurs, da die Oberfläche so rau ist. Dies schränkt die Möglichkeiten nach sinnvoller Performance-Arbeit ein", führt Nelson weiter aus.
Nach dem verlorenen Sonntagmorgen und dem arbeitsreichen Nachmittag gibt sich auch Bottas unterdessen zuversichtlich. "Das Auto war konstant, also war es wirklich ein guter Start in die Woche", gibt der 25-Jährige zu Protokoll und lobt die Entwicklung: "Es ist immer noch ein Fortschritt im Vergleich zu dem Auto, was wir Ende der vergangenen Saison hatten."
Trotzdem weiß auch der Finne, dass vor seinem Team noch viel Arbeit liegt, wenn es den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM aus dem Vorjahr verteidigen oder gar um die WM mitfahren will. "Wir wissen, dass wir noch viel lernen und verbessern müssen, aber wir wissen auch, wo wir diese Verbesserungen erzielen können. Wir müssen an der Fahrzeug-Performance und an der Antriebseinheit arbeiten", weiß Bottas, der sich mit Kampfansagen in Richtung Konkurrenz aber nicht zurückhält: "Das Auto hat viele Stärken und wir haben an nur einem Tag gute Fortschritte erzielt. Ich bin sehr zufrieden."