Trotz MGU-H-Problemen: Leal knackt Superlizenz-Marke
Julian Leal schaffte bei seinem Formel-1-Debüt die magische Marke von 300 Kilometern, dafür musste Rio Haryanto heute zuschauen
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollten sich zwei Fahrer das Testprogramm von Caterham heute teilen, doch nach Problemen mit der MGU-H am Vormittag musste GP2-Pilot Rio Haryanto am Mittwoch zurückstecken. Dafür durfte GP2-Kollege Julian Leal den Rest des Tages absolvieren, obwohl er eigentlich am Vormittag eingeteilt war. Bei seinem Formel-1-Debüt spulte der Kolumbianer immerhin 51 Runden ab und kam so gerade so über die 300-Kilometer-Marke.
"Das reicht für die Superlizenz, daher bin ich sehr zufrieden, dass wir das Hauptziel für heute erreicht haben", freut sich Leal über seinen Einstand bei den Grünen. "In die Formel 1 aufzusteigen, war schon immer mein Traum, und heute wurde er zum ersten Mal wahr", so der Kolumbianer, der mit einer Zeit von 1:42.635 Minuten (+7,373 Sekunden) allerdings nur auf dem elften und letzten Platz landete.
Dabei sah es zwischenzeitlich nicht einmal so aus, als würde Leal überhaupt zum Fahren kommen: "Ich bin um 9 Uhr für die Installationsrunde herausgefahren, doch zurück in der Boxengasse ist das Auto einfach ausgegangen." Schuld war die MGU-H. "Das hat eine Reihe an weiteren Problemen mit sich gebracht. Das Team hatte eine große Aufgabe vor sich, um sicherzustellen, dass wir heute noch einmal fahren konnten." Kurz vor 15 Uhr konnte der 24-Jährige dann wieder auf die Strecke gehen - für einen Longrun auf Medium-Reifen.
"Das Auto fühlte sich gut an. Mit der Verzögerung hatten wir zwar nicht die Chance, wirklich am Setup zu arbeiten, aber für meine erste Erfahrung in der Formel 1 war es okay", so Leal weiter. "Mit der Balance und der Power kam ich ziemlich schnell zurecht, aber das Bremsen ist enorm anders als ich es gewohnt bin. Ich bräuchte noch ein wenig mehr Zeit auf der Strecke, aber das Gefühl wurde mit jeder Runde besser."
Den letzten Run sollte der Neuling dann auf den Softreifen bestreiten, doch der Unfall von Giedo van der Garde (Sauber) und der vorzeitige Abbruch der Session machten einen Strich durch die Rechnung. "Den ganzen Tag war ich mit viel Benzin unterwegs, und wenn ich eine Chance gehabt hätte, einen Performance-Run auf weichen Reifen zu machen, dann hätte ich eine schnellere Zeit herausfahren können", ist er überzeugt. "Trotzdem bin ich zufrieden, wie es gelaufen ist. Jetzt möchte ich mehr und kann meine nächste Chance kaum abwarten."