De Silvestro: "Habe das Glück, im 2012er-Sauber zu testen"
Warum Simona de Silvestro froh ist, ihren ersten Test dieses Wochenende mit einem 2012er-Sauber zu absolvieren, wie sie sich vorbereitet und die Sitzanpassung erlebte
(Motorsport-Total.com) - Für Simona de Silvestro wird es langsam ernst: Die ehemalige IndyCar-Piloten wird vom Sauber-Team wie der Russe Sergei Sirotkin für zukünftige Formel-1-Einsätze aufgebaut. Die 25-Jährige wird am Samstag und am Sonntag mit einem Sauber C31 aus dem Jahr 2012 auf der Ferrari-Teststrecke in Fiorano ihre ersten Runden drehen, wie ein Sauber-Sprecher gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigte. Die für die Superlizenz nötigen 300 Kilometer soll sie dann entweder nach dem Grand Prix von Großbritannien oder nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi bei den folgenden Tests im aktuellen Auto absolvieren.
"Alles wird jetzt immer konkreter, und mein erster Test kommt näher", sagt die Schweizerin. "Der Test wird sehr spannend für mich, weil es ein ganz anderes Auto ist, das ich noch nicht kenne. Ich bin noch nie in einem Formel-1-Auto gesessen und brauche bestimmt eine gewisse Eingewöhnungszeit. Aber ich denke, in zwei Tagen werde ich das schon in den Griff bekommen."
Sie freut sich, zunächst mit dem alten Auto Bekanntschaft zu machen: "Ich habe das Glück in einem C31 zu fahren, mit den alten Motoren und dem schrillen Sound." Sie findet aber auch die neuen Motoren "sehr interessant. Als ich den ersten Grand Prix schaute, dachte ich auch, dass sie ein bisschen leiser sind. Aber wenn du richtig hinhörst, klingen sie auch sehr cool."
Erste Kilometer im C31
Bevor sie auf einer Rennstrecke ihre ersten Runden im Sauber dreht, musste sie in der Fabrik in Hinwil einen Sitz anpassen lassen. Ein durchaus aufwändiges Unterfangen. "Man beginnt mit einem Plastiksack im Cockpit", erzählt sie. "Der wird dann mit einem Schaum gefüllt, der sich dem Körper angepasst. Das Endprodukt fühlt sich klasse an, weil es eben individuell angepasst ist. Damit war ich den ganzen Tag beschäftigt, so von 9 Uhr morgens bis etwa 3 Uhr nachmittags."
Für sie war es trotz des Aufwands eine schöne Erfahrung: "Es braucht zwar ein wenig Zeit, aber es macht dennoch Spaß, weil man beginnt, sich im Formel-1-Auto wohl zu fühlen." Auch abgesehen davon ist de Silvestro längst im Formel-1-Modus. Sie bereitet sich auf die veränderten Anforderungen in der Königsklasse des Motorsports vor.
De Silvestro musste Training umstellen
"Mein Programm hat schon begonnen", erklärt die Testpilotin. "Vor allem im Bereich Fitness musste ich mich im Vergleich zu den IndyCars stark umgewöhnen. IndyCars haben keine Servolenkung, weshalb die Armmuskulatur stark belastet wird. Für mein Formel-1-Training musste ich mich umstellen, weil der Nacken und die Ausdauer viel wichtiger sind. Ich konnte auch einige Tage in einem Simulator verbringen, um mich an die Geschwindigkeiten und das Brems- und Fahrverhalten zu gewöhnen."
Dabei handelte es sich allerdings um einen externen Simulator, da das Sauber-Team im Gegensatz zu den meisten anderen Rennställen über keine derartige Einrichtung verfügt. Dafür kann sie das Lenkrad des Sauber-Boliden ganz genau studieren: "Das ist ziemlich komplex. Es nimmt einige Zeit in Anspruch, um alle Knöpfe und deren Auswirkungen zu verstehen. Das zu lernen gehört im Moment zu meinen täglichen 'Hausaufgaben'."
Leider ist uns bei diesem Artikel ein Fehler unterlaufen, der inzwischen korrigiert wurde: Simona de Silvestro wird nicht in einem Sauber C32 (2013) testen, sondern in einem C31 (2012). Vielen Dank für Ihr Verständnis.