Pirelli bilanziert ersten Reifentest mit 2014er-Autos
Im Zuge der zweitägigen Testfahrten in Bahrain waren Caterham, Williams und Mercedes je einen Tag lang mit Reifentests im Hinblick auf 2015 beschäftigt
(Motorsport-Total.com) - Während die Testfahrten in Bahrain für die elf Formel-1-Teams nur sehr wenige neue Erkenntnisse hervorgebracht haben, waren die beiden Testtage für Reifenhersteller Pirelli von großer Bedeutung. Anders als noch am Rennwochenende an gleicher Stelle waren am Dienstag und Mittwoch drei Teams je einen Tag lang mit Pirelli-Reifen für die Saison 2015 unterwegs.
Hinzu kommt, dass die beiden Testtage in der Wüste die ersten für Pirelli waren, an denen man die Chance hatte, neue Reifenmischungen und -konstruktionen auf den aktuellen 2014er-Autos zu testen. Caterham-Testfahrer Robin Frijns hatte am Dienstag die Experimentalreifen drauf. Am Mittwoch waren es Mercedes-Pilot Lewis Hamilton und Williams-Testfahrer Felipe Nasr, die für Pirelli Testarbeit im Hinblick auf die kommende Saison leisteten.
Insgesamt wurden laut Pirelli "acht neue Konstruktionen und sechs neue Mischungen" getestet. Dabei ging man so vor, dass immer nur ein neuer Parameter getestet wurde, aber niemals zwei neue gleichzeitig, wie Pirelli verlauten lässt: "Immer dann, wenn eine neue Mischung im Einsatz war, geschah dies mit der aktuellen Reifenkonstruktion - und umgekehrt."
In Summe karrte der italienische Reifenlieferant für den zweitägigen Reifentest 250 Experimentalreifen nach Bahrain. Diese zeichneten sich dadurch aus, dass sie anders als die 2014er-Reifen keine farbliche Markierung auf der Flanke aufwiesen. Die drei Pirelli-Tester Frijns, Nasr und Hamilton waren an ihren "Pirelli"-Tagen nicht ausschließlich mit 2015er-Reifen unterwegs, brachten es zusammengerechnet aber auf immerhin 110 Runden (595 Kilometer) mit den Experimentalpneus.
"Die Gelegenheit, mit den aktuellen Autos zu testen, haben wir uns schon immer gewünscht. Es war ganz entscheidend, dass dieser Punkt im Reglement für 2014 verankert worden ist", gibt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery zufrieden zu Protokoll, um dann zur Beschreibung der beiden Testtage überzugehen: "Wir sind im Verlauf der zwei Tage gut vorangekommen, haben im Hinblick auf 2015 verschiedene Lösungsansätze probiert - und das bei herausfordernden Streckenbedingungen."
Die Testbestzeit wurde von Mercedes-Pilot Hamilton am Mittwoch auf den Experimentalreifen erzielt. Der Brite war damit 1,5 Sekunden schneller als Teamkollege Nico Rosberg tags zuvor mit der bewährten Soft-Mischung. Dank der von Frijns, Nasr und Hamilton gesammelten Daten verfügt Pirelli nun über "eine erste Basis, die wir jetzt sorgfältig analysieren müssen, um die Richtung für den nächsten In-Season-Test in Barcelona zu bestimmen", sagt Hembery.
Der vom Briten angesprochene nächste Reifentest findet am 13./14. Mai auf dem spanischen Grand-Prix-Kurs statt. Dann werden die Teams Sauber, Toro Rosso, Force India und McLaren 2015er-Reifen testen. Am Wochenende vor dem zweiten Reifentest des Jahres steigt an gleicher Stelle der Grand Prix von Spanien.