Williams: Schönheitsfehler kurz vor Toresschluss
Valtteri Bottas legt am letzten Testtag des Winters die meisten Runden aller Fahrer zurück - Motorschaden in den letzten Minuten verwehrt Schlussattacke
(Motorsport-Total.com) - Wie schon an den vergangenen Testtagen dieses Formel-1-Winters, so überzeugte Williams auch am Schlusstag. Valtteri Bottas brannte am zwölften und letzten Streckentag vor dem ersten Freien Training in Melbourne die zweitschnellste Runde in den Bahrain-Asphalt (Rundenzeiten vom Sonntag). Auf die Tagesbestzeit von Mercedes-Pilot Lewis Hamilton fehlten dem Finnen 0,7 Sekunden.
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Bottas fuhr am letzten Testtag des Winters 108 Runden - so viel wie kein anderer Zoom Download
In der Distanzwertung des Abschlusstages allerdings hat Bottas Platz eins inne: 108 Runden brummte er dem FW36 mit Mercedes-Antrieb zum Abschluss auf und sicherte dem britischen Traditionsteam damit auch in der Wochentabelle Platz eins: 2.372 Kilometer schaffte Williams in dieser Woche. Erster Verfolger war das ebenfalls auf Mercedes-Power setzende Force-India-Team mit 2.177 Kilometern.
Somit reist Williams guter Dinge zum Saisonauftakt in zwei Wochen in Melbourne. "Ich finde, unser letzter Testtag war sehr gut, von einem sehr unglücklichen Defekt kurz vor Schluss einmal abgesehen", sagt Bottas und bezieht sich damit auf einen Motorschaden in den Schlussminuten.
Wenige Minuten vor Schluss: Erster stillstehender Williams
"Insgesamt betrachtet war es trotzdem ein guter Tag, da wir keine anderen Probleme hatten und beim Setup ein gutes Stück vorangekommen sind. Mit derart vielen Testkilometern auf dem Buckel sind wir meiner Ansicht nach für Melbourne so gut vorbereitet wie es nur geht. Das Team hat hervorragende Arbeit geleistet. Ich möchte mich auch bei Mercedes-Benz bedanken", so der Williams-Pilot.
Im Verlauf der kommenden zwei Wochen will sich der Finne im Simulator "intensiv vorbereiten" und "in Melbourne dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben, vor allem weil ich in der Schlussphase keine Möglichkeit mehr hatte, eine schnelle Runde mit der Supersoft-Mischung zu drehen". Mit dieser, der weichsten Mischung im Pirelli-Kontingent, hatte sich Bottas einen letzten Angriff auf die Tagesbestzeit von Hamilton erhofft. Der Schaden am Mercedes-Motor im Heck seines Williams machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung.
Ungeachtet des technischen Problems in den Schlussminuten ist auch der bei Williams für das Testprogramm zuständige Chefingenieur Rod Nelson zufrieden. "Es war ein weiterer guter Tag für den Wiliams-Mercedes FW36. Wir haben mit Valtteri heute ein ähnliches Programm abgespult wie mit Felipe (Teamkollege Massa; Anm. d. Red.) gestern."
So legte auch Bottas nach der Mittagspause Longruns hin, um den Reifenabrieb zu erkunden. "Anschließend wechselten wir auf eine Qualifying-Simulation", berichtet Nelson und nennt den Grund für das ungeplant vorzeitige Ende: "Leider gab es gegen Ende dieser Simulation, kurz bevor wir die Supersoft-Reifen montieren wollten, einen durch die hohe Laufleistung begründeten Defekt am Verbrennungsmotor. Angesichts der zurückgelegten Runden war das keine große Überraschung, aber es war dennoch schade, dass Valtteri dadurch ein letzter Angriff verwehrt blieb."
"Dennoch: Mit insgesamt 936 Runden können wir sehr zufrieden sein. Vor allem weil es heute das einzige Mal vorkam, dass der FW36 auf der Strecke stehengeblieben ist", bilanziert Nelson den gesamten Testwinter: Vier Tage in Jerez und in der Wüste von Sachir vier Tage in der vergangenen Woche und vier Tage in dieser Woche. So kommt der Williams-Testingenieur zum Schluss: "Wir beenden die Saisonvorbereitung mit einem sehr guten Gefühl bezüglich Auto, Antriebseinheit, Fahrern und Team. Alles greift so ineinander wie es sein soll. Mit der Richtung, die dieses Team eingeschlagen hat, sind wir sehr zufrieden."