Tost: "Wir sind auf gutem Weg"
Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost sieht seine Mannschaft im Aufschwung - Doppelte Punkte beim Finale haben ab sofort etwas mehr Charme für das Team
(Motorsport-Total.com) - In der ersten Testwoche 240 Kilometer, in der zweiten Woche 753 und aktuell in Bahrain schon weit über 1.000 - bei Toro Rosso geht es schrittweise voran. Dem italienischen Team ist offenbar spätestens am gestrigen Samstag ein Durchbruch gelungen. Neuzugang Daniil Kwjat absolvierte an nur einem einzigen Tag 81 Umläufe und konnte sogar eine Rennsimulation realisieren. Aus der Riege der Partnerteams von Renault geht es Toro Rosso also vergleichsweise gut.
"Wir sind auf einem guten Weg. Aber das erste Rennen kommt vielleicht doch einen Monat zu früh für uns. Ich hätte schon ganz gern noch zwei oder drei weitere Testwochen. Leider ist der Plan ein anderer. Wir müssen das Beste daraus machen", schildert Teamchef Franz Tost im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Vor allem an den letzten beiden Tagen konnten wir die Performance erheblich steigern. Ich hoffe, dass wir heute Nachmittag noch viele weitere Dinge lernen werden. Voraussetzung dafür wäre natürlich, dass wir viele Runden drehen können."
"Am Samstag ist Daniil Kwjat 81 Runden gefahren. Das hat uns geholfen, etwas über das Auto und das Setup zu lernen. Außerdem konnten wir in Zusammenarbeit mit Renault das Gesamtpaket dadurch weiter verbessern", sagt der Österreicher, der "keinen Zweifel" hat, dass Renault den Rückstand auf Mercedes und Ferrari aufholen wird. Das Team ist ins Rollen gekommen, allerdings sehr spät. Die geplanten Arbeiten konnten nur selten vollständig erledigt werden.
Filmtag in Misano brachte fast nichts
"In der Formel 1 hat man immer eine lange Liste mit Dingen, die man noch erledigt haben möchte. Ingenieure in der Königsklasse haben zum Glück immer neue Ideen bezüglich Setup und Updates", sieht Tost den Status quo gelassen. "Das größte Thema ist bei uns die Verbesserung der Zuverlässigkeit. In den ersten Saisonrennen wird das der entscheidende Faktor sein. Erst einmal müssen wir das Ziel erreichen, und dann schauen wir mal, wo wir in Bezug auf die Performance stehen."
"Die anstehenden Veränderungen waren uns schon länger bekannt, daher waren wir darauf vorbereitet. Nicht vorbereitet waren wir auf all die Probleme, die uns vor allem in Jerez getroffen haben", sagt der Toro-Rosso-Rennleiter. "Wir haben im Winter extra viel Druck gemacht, um frühzeitig fertig zu sein. Im Januar haben wir einen Filmtag in Misano gehabt. Das Ziel war es, etwaige Schachstellen zu entdecken und sie bis zum Test in Jerez zu beheben. Das hat nicht geklappt, Jerez war für uns kein sonderlich guter Test. Seither sind wir im Hintertreffen."
"Ich hoffe, dass der letzte Testtag jetzt noch einmal viele Informationen bringt, damit wir Fahrzeug und Antrieb möglichst gut auf das Rennen in Melbourne einstellen können", meint Tost, der eine "extrem spannende Saison für uns alle" erwartet. Zusätzlichen Reiz sollen die doppelten Punkte beim Saisonfinale bieten. "Anfangs hatte ich mit dem Plan so meine Probleme. Jetzt sieht es aber so aus, als könnten wir am Ende der Saison vergleichsweise konkurrenzfähiger sein als zu Beginn. Daher denke ich jetzt sehr positiv darüber", lacht der Österreicher.