Kwjat und Toro Rosso: In Melbourne vor Vettel und Red Bull?
Toro-Rosso-Rookie Daniil Kwjat freundet sich nach seinem erfolgreichen letzten Testtag schon einmal mit dem Gedanken an, den etablierten Teams Paroli zu bieten
(Motorsport-Total.com) - Daniil Kwjat spulte am letzten Testtag vor seinem Grand-Prix-Debüt 81 Runden auf dem Bahrain International Circuit und damit mehr als eine komplette Renndistanz ab. "Heute so viele Runden gefahren zu sein, war sehr wichtig und eine große Erleichterung - sowohl für mich als auch für das Team", freut sich der Rookie in Diensten des Toro-Rosso-Rennstalls und fasst zusammen: "Mit Renault sind wir noch nicht komplett zufrieden, aber es war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Das war heute keine schlechte Anzahl Runden mit positiven Anzeichen."
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Dennoch ist Kwjat bemüht, die Erwartungen vor dem Saisonauftakt in zwei Wochen in Melbourne im Zaum zu halten: "Wir blicken jetzt optimistischer in die Zukunft, aber wir müssen natürlich einen Rückstand aufholen. Solange unsere Gegner keine schwerwiegenden Fehler machen - und danach sieht es im Moment nicht aus - dann dürfte es schwierig werden. Immerhin lieferte der heutige Tag Anzeichen, dass wir aufholen können. Das Auto lief über weite Strecken reibungslos. Es gab nur geringfügige Probleme."
Für Melbourne plant Toro Rosso noch einmal nachzulegen, nachdem Kwjat an seinem persönlich letzten Testtag vor dem Saisonauftakt bereits die Ehre zuteil wurde, den neuen Frontflügel inklusive neuer Nase erstmals auszufahren. "Wir befinden uns in einer Phase des Aufholens und des Lernens. Wir müssen unsere Performance schneller als alle anderen steigern", gibt der 19-jährige Russe die Richtung vor und rechnet sich insgeheim Chancen aus, mit Toro Rosso in Melbourne besser abzuschneiden als die am meisten von Problemen geplagten Teams Red Bull und Lotus: "Beim ersten Rennen vor ihnen zu sein, wäre sicher gut für uns. Wenn man bedenkt, wo Red Bull und Lotus im vergangenen Jahr standen, wird es aber nicht einfach."
"Für mich persönlich war es der erste richtige Testtag", beurteilt Kwjat den Bahrain-Samstag aus Sicht seiner individuellen Entwicklung. Dabei fiel ihm auf, dass er auf dem Gebiet des Reifenmanagements noch Nachholbedarf hat. "Im vergangenen Jahr fuhr ich ja kaum Longruns", spricht er seine beiden Freitagseinsätze in Austin und Sao Paulo an. Bei den Testfahrten in diesem Winter waren Kwjat mit Ausnahme des Schlusstages ebenfalls kaum Longruns vergönnt. "Das macht es natürlich schwierig, die Reifen einzuschätzen. Anhand dessen, was ich bisher bemerkt habe, ist es aber ein recht normaler Reifen."
Soll heißen, der Saisonauftakt kann für Kwjat und Toro Rosso kommen - jedenfalls blickt man dem Australien-Wochenende in Reihen des B-Teams der "Bullen" derzeit entspannter entgegen als im Lager von Sebastian Vettel und Red Bull...
