Stimmung bei Ferrari al dente: "Hätte besser sein können"
Fernando Alonso hat nicht das Gefühl, für den Saisonauftakt gerüstet zu sein, sieht darin aber kein Novum - Er fordert dringend Verbesserungen beim Tempo
(Motorsport-Total.com) - Ferrari scheint in den Tagen von Bahrain mittendrin und doch nur dabei: Die Roten markierten bislang keine Bestzeit bei sechs Gelegenheiten in der Sachir-Wüste, waren aber meistens unter den Top 3 des Tagesklassements. Fernando Alonso setzte diese Serie am Freitag fort und landete mit einer Runde in 1:35.634 Minuten (+ 0,064 Sekunden) knapp hinter Sergio Perez auf dem zweiten Rang. 122 abgespulte Runden lassen aber vermuten, dass die Scuderia in Sachen Zuverlässigkeit Fortschritte macht.
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Fernando Alonso zieht ein gemischtes Fazit, obwohl der rote Renner schnurrt Zoom Download
Folgerichtig fordert Spanier, dass seine Mannschaft sich jetzt auf das eigene Tempo konzentrieren müsse. "Wir haben noch zwei Tage, die wichtig sind, wenn es um die Leistung geht", so Alonso. "Wir müssen das Potenzial des Autos ausschöpfen. Um in Australien bei 100 Prozent zu sein, brauchen wir einen reibungslosen Test und erfolgreiche Tage." Dem Ziel näherte sich Ferrari mit mit Setuparbeit und Vergleichsfahrten zur Aerodynamik am Vormittag sowie einer Rennsimulation mit Boxenstopps am Nachmittag.
Nicht genug für Alonso, der nach drei Vizemeisterschaften in den vergangenen vier Jahren wieder die Krone holen will. "Im Moment fehlt uns noch etwas", so der Champion von 2005 und 2006, der mit der abgespulten Grand-Prix-Distanz kritisch umgeht und nicht näher spezifizierte Probleme am F14 T beklagt. "Hätte besser sein können", hadert Alonso, für den fleißiges Drücken von Knöpfchen am Lenkrad angesagt war, um die Defizite auszumerzen. Offenbar hielt sich der Erfolg der Aktion aber in Grenzen.
Bereit für Melbourne? Schon immer Wunschdenken...
Ihm ist nicht verborgen geblieben, dass Ferrari im Gegensatz zu Red Bull oder Lotus keine technischen Probleme hatte und im wahrsten Sinne des Wortes überhaupt über die Runden kam. Da schmerzt es schon weniger, dass zwei Drittel der getesteten Setupvarianten reif für die Tonne waren. "So gesehen bin ich glücklich mit unserer Ausgangsposition. Das gibt mir einen Vorteil und hoffentlich können wir den nutzen", bilanziert Alonso als einer der Piloten, die seit Januar am meisten Kilometer heruntergerissen haben.
Der Routinier vermutet, deshalb im Lernprozess des neuen Reglements einen Vorsprung herausgearbeitet zu haben. "Es ist aber noch zu früh, um zu sagen, ob wir zu 100 Prozent bereit sind für Melbourne. Aber das ist jeden Winter identisch, man hat nie das Gefühl, gerüstet zu sein", zeigt sich Alonso insgesamt zurückhaltend und lobt die Arbeit der Ferrari-Mannschaft: "Aber dieses Jahr ist es vielleicht noch extremer, weil es so viele Neurungen am Auto gibt."
Langweilig wird ihm sicher nicht in Zeiten von Spritökonomie, Energierückgewinnung, weniger Abtrieb und weniger Power: "Das ist gar nicht so viel anders als im vergangenen Jahr. Da mussten wir auch von Runde eins an die Reifen schonen, das wird 2014 genauso", fasst er die Eindrücke des Tests zusammen. "Obwohl ich schon gerne schneller fahren würde." Bliebe da noch die Optik: "Die schönsten Autos waren die V10, als ich in die Formel 1 kam. Dann V8, jetzt V6, vielleicht bald V4?"