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Hamilton dominiert dritten Testtag in Bahrain
Mercedes und McLaren am vorletzten Testtag eine Klasse für sich - Zweimal rote Flaggen bei Maldonados Lotus-Premiere - Red Bull packt vorzeitig zusammen
(Motorsport-Total.com) - Ohne Weltmeister Sebastian Vettel und Herausforderer Fernando Alonso ging heute der dritte Tag der Formel-1-Testfahrten auf dem Bahrain International Circuit in der Sachir-Wüste über die Bühne (Hier klicken: Der dritte Testtag in der Chronologie!). Und auch wenn es wieder drei rote Flaggen gab, konnten die meisten Teams die über 20 Grad Celsius warmen und idealen Wetterbedingungen nutzen, um sich ordentlich auf den Saisonauftakt in Australien am 16. März vorzubereiten.
Was die Performance angeht (die man weiterhin mit Vorsicht genießen muss, weil viele noch schaumgebremst fahren), gaben erneut die beiden Mercedes-Teams Mercedes und McLaren den Ton an. Bereits nach zwei Stunden fuhr Lewis Hamilton als erster Pilot in dieser Woche unter 1:35 Minuten, und im Laufe des Tages steigerte sich der Silberpfeil-Brite sogar noch auf 1:34.263 Minuten. Auf dem kurzen schnellsten Run hatte er die weichen Pirelli-Reifen drauf.
Zwar meldete Mercedes inmitten der Setup-Arbeiten am Nachmittag via Twitter ein "kleines Hydraulikproblem", weswegen eine kurze Pause eingelegt werden musste, aber der F1 W05 lief insgesamt zuverlässiger als gestern. Stark auch die Rundenzeit von Jenson Button (McLaren), dem am Ende 0,713 Sekunden auf Hamilton fehlten. Bei seinem besten Versuch hatte auch er die Soft-Reifen drauf, eine geplante Rennsimulation musste er aber kurz unterbrechen.
Viel Standzeit bei Lotus und Maldonado
Und zwar wegen Pastor Maldonado, dessen erster Tag im Lotus E22 zwar gut begann, dann aber nicht nach Wunsch verlief. Kurz vor Halbzeit blieb er mit Verdacht auf Getriebeschaden zum ersten Mal stehen. Nach einer zweieinhalbstündigen Reparaturpause löste er dann gleich beim Rausfahren die nächste Unterbrechung aus. In Summe schaffte Maldonado 26 Runden. Mit 5,379 Sekunden Rückstand belegte er den achten Platz.
Ähnlich unrund lief es bei Red Bull: Daniel Ricciardo kam nach einer Stunde als Zuschauer gleich am Morgen zwar ganz gut ins Fahren, doch am Nachmittag musste das Weltmeister-Team einmal mehr früher als geplant zusammenpacken. "Wir sind auf dem richtigen Weg", ist der Australier ungeachtet dessen nicht unzufrieden. "Wir würden liebend gern auf einen Schlag den großen Coup landen, aber so läuft der Hase eben nicht. Jetzt geht es darum, geduldig zu sein."
Red Bull musste RB10 auseinander nehmen
"In der Mittagspause haben wir weitere Veränderungen durchgeführt. Das heißt aufgrund der Natur des Autos, dass wir es zerlegen müssen", verrät Renningenieurs-Koordinator Andy Damerum. "Wie alle anderen auch bemerkt haben werden, ist das ein langwieriger Prozess. Deshalb haben wir entschieden, unsere Ausfahrt am Nachmittag zu verschieben, um für den Schlusstag bereit zu sein. Diese Probleme sind frustrierend, stehen aber in keinem Zusammenhang mit den anderen."
Langsamer als Ricciardo (9./+1,139) waren nur Caterham und Marussia. Bei Caterham gab's trotzdem Grund zur Freude, denn Marcus Ericsson spulte konzentriert sein Programm ab und schaffte eineinhalb Stunden vor Schluss die notwendige Distanz von 300 Kilometern für die Ausstellung seiner FIA-Superlizenz. Davon konnte Max Chilton nur träumen: Der Marussia-Pilot sorgte bereits in der ersten Stunde für die erste rote Flagge des Tages - wegen eines Problems mit dem Ferrari-Motor.
Das Ferrari-Werksteam mit Kimi Räikkönen am Steuer erlebte indes einen schwierigen Tag, denn offiziell wegen eines Problems mit der Telemetrie musste der "Iceman" am Nachmittag eine quälend lange Unterbrechung hinnehmen, die wesentlich länger dauerte als die zunächst befürchtete Stunde. Erst in der Endphase konnte Räikkönen wieder auf die Strecke gehen und seine Zeit verbessern. Unterm Strich wurde er mit 3,204 Sekunden Rückstand Sechster.
Force India: Spät gestartet, gut getestet
Grundsolide präsentierten sich indes weiterhin Sauber und Force India: Mit Esteban Gutierrez beziehungsweise Sergio Perez am Steuer belegten die beiden Mittelfeld-Teams des vergangenen Jahres die Plätze vier und fünf, jeweils mit rund drei Sekunden Rückstand. Dabei hatte Perez am Morgen fast zwei Stunden verloren, weil es noch vor seiner ersten Ausfahrt ein Problem mit dem Energiespeicher seines Mercedes-Antriebs gab.
Tadellos funktionierte der Mercedes-Antrieb auch im Heck des neuen Williams - erst bei Valtteri Bottas, der am Vormittag nur Boxenstopps und Starts trainierte, dann bei Felipe Massa, der am Nachmittag das Programm seines Teamkollegen fortsetzte, aber im Finish nach insgesamt 43 geübten Boxenstopps auch die eine oder andere Runde zu Ende fuhr. Der Brasilianer sicherte sich mit 2,803 Sekunden Rückstand den dritten Platz.
Wichtiges Training für die Williams-Crew
"Die Kilometer sind sehr wichtig für uns, weil es so wenig Testtage gibt", freut sich Bottas. Technikchef Pat Symonds erklärt gegenüber 'auto motor und sport' die heutige Strategie: "Die Checkliste mit den neuen Motoren ist riesig. Da vergisst man gerne mal die grundlegenden Dinge wie Boxenstopps oder den Test, wie lange der Motor im Stand aushält, ohne zu überhitzen. Ich bin noch von der alte Schule und wollte, dass diese Basisarbeit jetzt erledigt wird."
Wenige Minuten vor Schluss lieferte Button inmitten von Boxenstopp-Übungen des McLaren-Teams noch den Beweis dafür ab, wie stark sich die Formel-1-Generation 2014 seit dem ersten Test in Jerez weiterentwickelt hat, als er die 100-Runden-Marke knackte. Übrigens: Wie heute bekannt wurde, ist Button frisch verlobt - seine Jessica Michibata ist ebenfalls in Bahrain vor Ort. Morgen ab 7:00 Uhr MEZ findet der vierte und letzte Testtag dieser Woche statt.