Spät-Start mit Hindernissen für Lotus
Lotus griff heute erstmals ins Testgeschehen ein, kam aber nach Problemen nur auf acht Runden - Viele Fragezeichen bei Romain Grosjean
(Motorsport-Total.com) - Heute Vormittag richteten sich am Beginn der zweiten Testwoche der Formel-1-Saison 2014 in Bahrain alle Augen auf die Box von Lotus. Nachdem das Team den ersten Test in Jerez ausgelassen hatte, wollten vor allem die Fotografen endlich einen Blick auf den E22 mit seiner einzigartigen Gabel-Nase werfen. Romain Grosjean tat ihnen den Gefallen und ging direkt nach dem Umschalten der Boxenampel auf die Strecke.
Im weiteren Tagesverlauf bekam man den E22 dann aber nur noch selten zu Gesicht. Wegen technischer Probleme fuhr Grosjean gerade einmal acht Runden, wodurch auch die Zeit vernachlässigbar war. "Wir sind nicht so viele Runden wir gewünscht gefahren", sagt der Franzose, "aber es war gut wieder ins Auto zu kommen und wenigstens einige Runden zu fahren, um zu sehen, wie es ist. Wir hatten einige kleine Probleme, aber keine großen. Wir arbeiten nun daran, alles auf die Reihe zu bekommen."
Probleme mit der Software und den Batterien des Energierückgewinnungssystems sorgten dafür, dass für Lotus der erste Testtag des Jahres weitgehend ins Wasser fiel. "Die tauchen auf Seiten von Renault auf", sagt Grosjean über die Schwierigkeiten. "Es gibt so viele Dinge im Heck des Autos, wir verstehen noch nicht alles. Es hatte mit dem Motor, den Batterien oder irgendetwas in er der Richtung zu tun, aber nichts gravierendes."
"Das war sicherlich nicht der Tag, den wir uns vorgestellt hatten. Wegen der geringen Fahrzeit konnten wir nur wenige Schlüsse zeihen", sagt Einsatzleiter Alan Permane. "Es ist kein Geheimnis, dass wir frustriert sind, denn wir wollten viele Runden fahren, um unser Auto und all die verschiedenen Komponenten besser zu verstehen. Die Antriebseinheit enthält viel neue Technologie, wir hatten heute Probleme mit dem Energiespeicher. Den haben wir im Laufe des Tages gewechselt, was kein Kinderspiel ist."
Grosjean lässt sich von der Unruhe im Team aber nicht anstecken. "Wir müssen die Probleme zunächst verstehen. Das ist das Erste, und dann müssen wir sie beheben und fahren", zwingt sich der Franzose zur Ruhe. "Es wird wichtig sein, einige Kilometer zu fahren, für das Auto, für die Fahrer und für alle anderen. Aber was will man anderes machen als hart arbeiten und versuchend die Probleme zu lösen? Wir werden nicht in Panik geraten." Grosjean muss allerdings zugeben: "Ich habe heute nicht viel gelernt."
Wegen des doppelt verzögerten Testauftakts geht Grosjean davon aus, dass die Feinabstimmung des E22 erst am ersten Rennwochenende in Melbourne erfolgen wird. "Ich denke nicht, dass wir hier an der Abstimmung arbeiten werden. Es wird mehr darum gehen, alles zu verstehen", sagt der 27-Jährige. "Wir haben ein Auto und wussten, dass wir nach all den Veränderungen Probleme haben können. Wir haben aber auch noch drei Trainingssitzungen in Melbourne, um alles richtig hinzubekommen."
Zu den Erwartungen für die Saison 2014 befragt sagt Grosjean: "Das hängt vom Auto ab. Ich vertraue darauf, dass Enstone uns ein gutes Auto und Renault uns einen guten Motor und ein gutes Benzin-Management liefert. Es gibt mehr Dinge, über die wir in diesem Jahr nachdenken müssen. Es gibt viele Knöpfe, die man verstellen kann und auch mehr Gänge."