Caterham am Freitag: Der beste der schlechten Tage
Kamui Kobayashi legt bei seinem Debüt im neuen Caterham am Freitag in Jerez 54 Runden zurück: Und wieder ein Problem mit dem Renault-Antrieb
(Motorsport-Total.com) - Caterham hat aus der schwierigen Situation mit den derzeit äußerst anfälligen Renault-Antrieben noch das Beste gemacht. Am letzten Tag der Testfahrten in Jerez konnte Kamui Kobayashi immerhin 54 Runden am Steuer des neuen CT05 absolvieren. Der Japaner, der zum ersten Mal im Caterham saß, wurde allerdings am frühen Nachmittag von einem weiteren Renault-Problem gestoppt. Die Mannschaft packte vorzeitig zusammen und beendete die Arbeit in Spanien.
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Kamui Kobayashi kam mit dem Caterham-Renault am Freitag vergleichsweise weit Zoom Download
Dennoch: Caterham erging es vergleichesweise noch gut in Jerez. Das Team um Kobayashi und den schwedischen Youngster Marcus Ericsson schaffte an den vier Testtagen insgesamt 76 Runden - das ist eine mehr als die beiden anderen anwesenden Renault-Partner Toro Rosso (54 Runden) und Red Bull (21) zusammen schafften. Im CT05 arbeitet die Kühlung offenbar besser als in den Fahrzeugen der beiden Red-Bull-Teams.
"Erst einmal herzlich Dank an das Team, dass es mir äußerst leicht gemacht hat, mich hier schnell heimisch zu fühlen", sagt Kobayashi nach dem Freitag in Jerez. "Mein erster Tag im Auto mag frühzeitig beendet gewesen sein, weil es erneut ein Problem mit dem Antrieb von Renault gab, aber gemessen an den ersten Tagen der Testfahrten waren die heutigen 54 Runden nicht schlecht. Für mich war es toll, endlich wieder in einem Formel-1-Auto sitzen zu dürfen."
"Am Morgen ging es auf nasser Strecke los. Bis 10:30 Uhr waren wir mit Regenreifen unterwegs, anschließend auf Intermediates, weil die Strecke abtrocknete", berichtet der Japaner, der am Ende des Tages als Neunter in 1:43.193 Minuten fast 15 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit hatte. "Wir haben verschiedene Motor-Einstellungen durchgespielt. Es geht definitiv voran. Leider hat uns ein weiteres Problem mit dem Antrieb kurz nach dem Mittag gestoppt."
Abiteboul nimmt Renault in die Pflicht
"Wir hatten für den Nachmittag ein paar längere Stints geplant. Wir hätten sicherlich weitere Fortschritte gemacht. Jetzt gehen wir zurück in die Fabrik, werten alle Daten aus und bauen auf dem besseren letzten Tag in Jerez auf, um uns für Bahrain optimal vorzubereiten", meint der Japaner nach knapp 240 Kilometern auf der Strecke in Südspanien.
"Auch wenn wir einige Stunden vor Ende des Tests aufhören mussten, so war dieser Tag schon besser als jene zuvor", meint Cedrik Staudohar, der die Renault-Anrtiebe bei Caterham betreut. "Wir haben uns mit Kamui durch einige Punkte arbeiten können, haben verschiedene Mappings und Drehmoment-Einstellungen ausprobiert. Es wurde deutlich, dass uns in Sachen Zuverlässigkeit bereits einige Fortschritte gelungen sind."
"Ich bin froh, dass wir zum Abschluss eine ordentliche Anzahl Runden absolvieren konnten, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, bevor es zum nächsten Test geht. Der Fokus liegt hauptsächlich auf Renault", stellt Teamchef Cyril Abiteboul fest. "Bestimmt werden sie in den Bereichen Zuverlässigkeit und Performance die notwendigen Schritte machen. Wir sind Partner und arbeiten so eng wie immer zusammen. Wir helfen ihnen, die entsprechenden Lösungen zu finden, um das passende Paket auf die Strecke bringen zu können."
"Es war aus Teamsicht eine interessante Woche. Ich bin stolz, wie hart alle an der Strecke und daheim in Leafield gearbeitet haben. Wir haben Marcus, Kamui und Robin im Auto gehabt - auch wenn es bei Marcus und Robin sehr eingeschränkt möglich war. Ich freue mich, wie alle drei gut ins Team passen", so der Franzose. "Jetzt haben wir gut zwei Wochen für die Vorbereitung der Bahrain-Testfahrten. Unser Windkanal-Programm mit dem 60-Prozent-Modell ist am Dienstag in Köln bei TMG angelaufen. Das wird ein großer Vorteil dabei sein, den CT05 im Verlauf der Saison weiter nach vorn zu bringen."