Alonsos Testauftakt: Endlich wieder im richtigen Auto
Fernando Alonso freut sich über die ersten Testkilometer des Jahres - Zusammenarbeit mit Kimi Räikkönen bisher sehr konstruktiv
(Motorsport-Total.com) - Am dritten Tag des Tests in Jerez griff Fernando Alonso zum ersten Mal in diesem Jahr ins Geschehen ein und übernahm den Ferrari F14 T von seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen, der an den ersten beiden Tagen im Cockpit gesessen hatte. Abgesehen von einem technischen Defekt nach zweieinhalb Stunden, der erste rote Flagge der Session verursachte, erlebte der Spanier einen problemlosen Testauftakt (Hier klicken: Der Donnerstag in der Chronologie!) . Zwischenzeitlich hatte er die Zeitenliste angeführt, am Ende des Tages fehlten dem Ferrari-Piloten nach 58 Runden 2,219 Sekunden auf die Bestzeit von Kevin Magnussen (McLaren).
"Es war heute ein guter Tag. Endlich saß ich wieder hinter dem Lenkrad und konnte vor all den Zuschauern fahren", zieht Alonso ein positives Fazit. "An einem solch schönen, sonnigen Tag wieder im richtigen Auto zu sitzen, war recht gut. Beim Fahren bekommt man ein besseres Gefühl als im Simulator. Der Simulator kann die eine Vorstellung vermitteln, aber es ist niemals das gleiche", freut sich der Spanier über die Rückkehr auf die Rennstrecke.
Am Vormittag konzentrierte sich der zweimalige Weltmeister auf Messungen der Aerodynamik, wozu der F14 T mit einer Messvorrichtung ausgestattet wurde. Am Nachmittag stand dann die Weiterentwicklung des Autos auf dem Programm, wobei der Schwerpunkt auf die Abstimmung des neuen Ferrari gelegt wurde.
Auch Alonso tappt im Dunkeln
Von seinem neuen Einsatzfahrzeug konnte sich der zweimalige Weltmeister am Donnerstag aber kaum mehr als einen ersten Eindruck verschaffen. "Das Auto ist erst seit drei Tagen auf der Strecke, wir sind noch in einem sehr frühen Stadium, was das Verständnis das Autos betrifft", so Alonso. "Wir müssen an diesen Tagen und in Bahrain so viele Runden wie möglich fahren, denn aufgrund dieser Regeländerung ist jede Runde und jede Information willkommen. Wir haben einige potenzielle Problem erkannt und einige neue Dinge herausgefunden."
Mutmaßungen über das Kräfteverhältnis möchte Alonso verständlicherweise zu diesem frühen Zeitpunkt nicht anstellen: "Es ist noch zu früh, um darüber nachzudenken. Was die Vorbereitung auf Australien betrifft, tappen wir völlig im Dunkeln. Wir müssen vor Australien so viele Dinge entwickeln und kennenlernen. Sich jetzt schon ein komplettes Bild des gesamten Feldes zu machen, ist unmöglich", so der 32-Jährige. "Mehr als in jedem anderen Jahr müssen wir bis Australien warten, bevor wir klarer sehen."
Ohnehin findet der Spanier, dass den Wintertests seit einigen Jahren eine zu große Bedeutung zugemessen wird. "Durch die Testbeschränkung haben wir vor dem ersten Rennen nur zwei oder drei Tests. Und diese Tests sind wie ein Rennen. Es gibt großes Interesse der Medien, alle schauen auf diesen Test, weil es im Jahr nur zwei oder drei gibt", sagt Alonso. "Dadurch erscheint alles größer, ob man nun einen guten oder einen schlechten Tag hat."
Offene Zusammenarbeit mit Räikkönen
Über die Zusammenarbeit mit seinem neuen Teamkollegen Räikkönen kann Alonso bisher nur Gutes berichten. "Wir haben in Maranello einige Tage lang zusammengearbeitet, und auch einige Werbegeschichten gemacht. Das war zur Hälfte Arbeit und zur Hälfte Spaß", sagt Alonso. "Wir haben das Teamwork der ersten beiden Tage heute fortgesetzt, um Ferrari bestmöglich zu helfen. Aufgrund unserer Erfahrung von vielen Jahren in der Formel 1 können wir beide sicherlich gute Rückmeldungen geben."
Auch über die Arbeit des Finnen an den ersten beiden Tagen ist Alonso umfasend im Bilde. "Wir erhalten jeden Abend einen Bericht über alles, was der Fahrer und das Team am Tag gemacht haben. Ich habe jede Runde, die Kimi an den ersten beiden Tagen gefahren ist, auf meinem Computer. Genau so erhält Kimi alle Informationen über jede Runde, die ich heute gefahren bin", beschreibt der Spanier die Zusammenarbeit.
"So sind die Dinge in den vergangenen vier Jahren bei Ferrari immer gelaufen. Wir sprechen auch an jedem Abend mit den Ingenieuren über Probleme, die wir als Fahrer erkannt haben oder über das Gefühl für das Bremspedal oder die Servolenkung oder die Sitzposition. Punkte, die nichts mit der Leistung des Autos, sondern mit dem Fahrer selbst zu tun haben", so Alonso.