Mercedes fährt und fährt und fährt
Für Mercedes geht ein erfolgreicher Testtag zu Ende: Zwar war man zeitenmäßig nicht an der Spitze zu finden, doch das Auto schafft eine große Distanz ohne Probleme
(Motorsport-Total.com) - Es dauerte etwas, bis sich die Garagentore bei Mercedes heute beim zweiten Testtag in Jerez öffneten: Das Team erwartete noch frische Teile, nachdem man den Tag gestern unsanft beenden musste. Doch das Warten hat sich für Nico Rosberg und die Mercedes-Fans gelohnt. Unglaubliche 97 Runden drehte der Silberpfeil-Pilot heute, was natürlich einen Rekord für die 2014er-Generation darstellt. Dabei war sogar ein 24-ründiger Stint auf harten Reifen dabei. Die Zeit von 1:25.588 Minuten (4. Platz): Nebensache.
"Das war eine großartige Teamleistung heute", strahlt Rosberg. "Wir mussten über Nacht ein Problem am Auto lösen und die Jungs in der Fabrik haben die Nacht durchgearbeitet, und gerade rechtzeitig heute Morgen Teile eingeflogen, wodurch wir viele Kilometer drehen konnten, was toll für unseren Lernprozess ist. Es war ein großartiges Gefühl, dem Silberpfeil gute Kilometer zu verschaffen. Wir sind gefahren und gefahren - und das ist genau das, was wir in diesem Moment brauchen."
"So kann man richtige Fortschritte machen und die Zuverlässigkeitsprobleme loswerden und alles besser verstehen. Ich kann es nicht mit anderen vergleichen. Es ist gerade mal ein Tag, der gut für uns lief. Gestern lief schlecht, daher muss man vorsichtig sein. Aber ich kann auf uns schauen und sagen, dass wir mit den Kilometern, die wir fahren können, im Plan liegen heute." Die Zeit macht Rosberg keine Sorgen: "Im Moment sind alle Autos noch weit von ihrer Melbourne-Spezifikation entfernt. Ich bin mir sicher, dass noch Performance kommen wird."
Doch schon jetzt unterscheidet sich das Auto stark von seinem Vorgänger: "Es ist schwerer, man hat weniger Abtrieb, und das Lenkrad ist total anders - es ist fast wie ein Smartphone mit all den Informationen. Jede Runde ist wichtig, um sich an die neuen Systeme zu gewöhnen, und es hat enorm geholfen, dass ich daran schon im Simulator gearbeitet habe. Wir wissen noch nicht, wo wir im Vergleich zu den anderen Teams stehen, aber wir können nach unseren ersten beiden Testtagen in Spanien zufrieden sein. Jetzt freue ich mich darauf, am Freitag wieder in das Auto zu steigen", so Rosberg.
Paddy Lowe, Geschäftsführer Technik, resümiert: "Das Team hat sehr hart über Nacht gearbeitet - an der Strecke und in Großbritannien - um sich von dem Frontflügeldefekt gestern zu erholen. Wir hatten einen gemächlichen Start in den Tag, weil wir auf die Teile aus der Fabrik gewartet haben, aber wir sind glücklich mit der gefundenen Lösung. Das Auto hat die Garage kurz vor Mittag verlassen, und nachdem wir ein paar kleinere Probleme gelöst haben, begann unser geplantes Programm um 13 Uhr."
"Unser Ziel war es, Kilometer auf das Auto zu bekommen, und wir konnten 97 Runden ohne größere Probleme erreichen, was auf das Konto der Teams in beiden Fabriken und an der Strecke von Jerez geht. Wir haben viele Daten über Nacht zu analysieren, und wir freuen uns darauf, unseren Lernprozess morgen fortzusetzen", so Lowe abschließend.