Magnussen: "Platz eins ist immer gut"
Kevin Magnussen fährt am Mittwoch im McLaren zur Tagesbestzeit beim Silverstone-Test: "Waren nicht im Qualifyingtrimm unterwegs"
(Motorsport-Total.com) - McLaren stand am Mittwoch beim Young-Driver-Test nach langer Zeit mal wieder an der Spitze eines Formel-1-Klassements. Das britische Team, das in der aktuellen Saison nicht in Schwung kommt, war am Mittwoch am schnellsten. Youngster Kevin Magnussen absolvierte insgesamt 100 Runden (fast 600 Kilometer) in Silverstone und ließ die gesamte Konkurrenz in 1:33.602 Minuten hinter sich. "Es war das erste Mal, dass ich mit einem Formel-1-Auto in Silverstone gefahren bin - eine tolle Erfahrung", so der Däne.
"Ich habe fast zwei Grand-Prix-Distanzen abgespult. Das ist in Zeiten begrenzter Testmöglichkeiten eine unfassbar gute Chance. Feedback an die Ingenieure zu geben und mit dem Setup des Autos zu arbeiten, macht mich als Fahrer definitiv besser. Diese Erkenntnisse möchte ich in Zukunft allesamt einsetzen", sagt der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Jan Magnussen, der als heutiger Chevrolet-Werksfahrer auf der Langstrecke unterwegs ist.
"Diese Eindrücke lassen den Wunsch nach einem Aufstieg an die Spitze des Motorsports nur noch größer werden", so Magnussen nach seinem Einsatz am Mittwoch. Der Däne hatte sich die Bestzeit erst kurz vor dem Ende gesichert - ein Sprint zum Abschluss. "Wir waren aber nicht im Qualifyingtrimm unterwegs", betont er. "Es ist immer gut, wenn man sich auf Platz eins stehen sieht. Aber in der Formel 1 weiß man nie, wer wie viel Benzin an Bord hatte. Man kann sich also kaum mit anderen vergleichen."
"Niemand war im Qualifyingtrimm, da bin ich sicher. Man weiß nicht, wer mit 60 Kilogramm Benzin gefahren ist und wer mit nur 40. Aber natürlich hat man ein Gefühl dafür, ob es eine gute Runde war oder nicht", so Magnussen. Schmunzelnd fügt er an: "Wir alle sind mit dem gesamten Tag sehr zufrieden." Am Morgen musste der 20-Jährige wichtige Testarbeit erledigen. McLaren probierte vor allem neue Entwicklungen im Bereich des Auspuffs aus. Am Nachmittag blieb etwas Zeit für kürzere Versuche.
Mit seiner Bestzeit hat sich Magnussen erneut in den Fokus gebracht. Der Däne ist derzeit auf Platz zwei der Gesamtwertung in der Renault-World-Series. Mit einem Titelgewinn könnte er seinem Traum näher kommen. "Das ist der Plan. Ich will gewinnen und dann bekomme ich hoffentlich eine Chance in der Formel 1. So einfach ist das aber alles gar nicht. Ich muss einfach versuchen, aus den jeweiligen Möglichkeiten das Beste zu machen. Ich bringe die Saison zu Ende und schaue, was dann passiert. Man muss sich stets selbst hinterfragen", sagt der Nachwuchsmann.