Schwierige Bedingungen in Barcelona: Hamilton führt zu Mittag
Lewis Hamilton (Mercedes) liegt bei Halbzeit des ersten Tages der letzten Testwoche auf Platz eins - Grosjean und Gutierrez sorgen für zwei Unterbrechungen
(Motorsport-Total.com) - Bei wechselhaften Witterungsbedingungen und Temperaturen im Bereich von zwölf Grad Celsius wurde die letzte von drei Testwochen im Vorfeld der neuen Formel-1-Saison eingeläutet. Wie schon in der vergangenen Woche bildet auch diesmal wieder der Circuit de Catalunya vor den Toren Barcelonas die Bühne für Rennsimulationen und das Erproben neuer Teile an den Boliden der Generation 2013. Bis einschließlich Sonntag haben die elf Teams Gelegenheit, sich optimal auf den Saisonauftakt (17. März in Melbourne) vorzubereiten.
Am heutigen Donnerstag ist dies bisher aber nur bedingt möglich. Als der insgesamt neunte von zwölf Testtagen im Vorfeld der Saison pünktlich um 9:00 Uhr eröffnet wurde, präsentierte sich 4,655 Kilometer lange Barcelona-Piste noch feucht. Ein nächtlicher Regenschauer war der Grund und hatte zur Folge, dass die Slicks von Pirelli in der Box blieben. Stattdessen wurden die Intermediates ausgepackt. Einige Piloten drehten die ersten Runden des Tages sogar auf Regenreifen, den sogenannten Full-Wets von Pirelli.
Wie tückisch die Bedingungen waren, bewies Romain Grosjean. Der Lotus-Pilot war nach 20 Minuten der erste, der vom rechten Weg abkam. Mit einem Dreher in Kurve elf, der im Kiesbett von Kurve zwölf endete, sorgte der Franzose für die erste Unterbrechung mit der Roten Flagge. Gegen 10:20 Uhr setzte dann erneut Regen ein. Eine Verbesserung der zuvor auf Intermediates erzielten Rundenzeiten war somit zunächst nicht möglich. Vielmehr nutzten einige der Teams die Zeit, um die Regenreifen zu probieren.
Zwei Rote Flaggen am Vormittag
Erst gegen 11:20 Uhr ließen die Bedingungen wieder Intermediates zu, bevor erneut Regen einsetzte. Die Zeitenliste wird nach vier von sieben Stunden (13:00 bis 14:00 Uhr Mittagspause) von Lewis Hamilton am Steuer des Mercedes F1 W04 angeführt. Der Brite legte eineinhalb Stunden vor der Mittagspause eine Runde von 1:41.614 Minuten auf den katalanischen Asphalt und überzeugte auch auf den Folgerunden mit konstanten Zeiten im hohen 1:41er- beziehungsweise niedrigen 1:42er-Bereich.
Angesichts der schwierigen Bedingungen blieb das Testen neuer Teile bisher aus. Gut 20 Minuten vor der Pause sorgte Esteban Gutierrez (Sauber) für eine zweite Rote Flagge. Der Mexikaner hatte den C32 in Kurve drei in die Streckenbegrenzung gesetzt. Abgesehen von kosmetischen Schäden an der Front des Autos blieb der Zwischenfall aber ohne Folgen.
Vor den Nachmittagsrunden hält Hamilton mit einem Vorsprung von 0,234 Sekunden auf Felipe Massa (Ferrari; 2.) Platz eins. Dahinter folgt Jean-Eric Vergne (Toro Rosso). Der Franzose hielt vor dem ersten Regenschauer die vorübergehende Bestzeit und liegt zum Zeitpunkt der Mittagspause auf Rang drei vor Mark Webber (Red Bull; 4.). Auch der Australier kam zwischenzeitlich vom rechten Weg ab, konnte seinen Boliden anders als Grosjean und Gutierrez aber aus eigener Kraft aus dem Kiesbett befreien.
Sutil-Bestätigung lässt weiter auf sich warten
Für Force India greift am Donnerstag erneut Paul di Resta ins Lenkrad. Der Schotte konnte auf seinen letzten Runden des Vormittags nur mit Mühe einen Abflug vermeiden, als der den VJM06 auf dem rutschigen Asphalt in Kurve zwei aus der Kontrolle verlor. Im Gegensatz zum Sauber von Gutierrez blieb der Force India aber heil.
Zum Zeitpunkt der Mittagpause hält di Resta Rang fünf im Klassement. Dessen designierter neuer Teamkollege Adrian Sutil ist zwar in Barcelona vor Ort, vom indischen Team aber noch immer nicht bestätigt. Ob und wann der Deutsche in dieser Woche zum Testeinsatz kommt, ist derzeit noch offen.
Sauber-Pilot Gutierrez ließ sich trotz seines Ausrutschers die meisten Runden aller Piloten gutschreiben. In der Zeitenliste hält der Mexikaner derzeit Rang sechs, gefolgt von Lotus-Pilot Grosjean, der nach seinem Ausritt viel Zeit an der Box verbrachte. Valtteri Bottas (Williams) hält Rang sieben vor Charles Pic (Caterham).
Sergio Perez (McLaren) und Max Chilton (Marussia) liegen nach vier Stunden am Ende der Zeitenliste. Mit nur 23 Umläufen hat Perez bis dato die wenigsten Runden auf dem Konto. Für Marussia hätte heute eigentlich Luiz Razia im Auto sitzen sollen, doch die Geldgeber des Brasilianers befinden sich mit ihren Zahlungen offenbar im Rückstand, weshalb Razia den MR02 kurzerhand an Chilton abtreten musste.