Williams: Boxengasse wird zum Übungsplatz
Valtteri Bottas und Pastor Maldonado durften beim Testabschluss keine gezeiteten Runden fahren - Boxenstopptraining für Fahrer und Team wichtig
(Motorsport-Total.com) - Am letzten Testtag auf dem Circuit de Catalunya war das Williams-Team erneut mit beiden Stammpiloten im Einsatz. Valtteri Bottas am Vormittag und Pastor Maldonado am Nachmittag belegten zusammen jedoch nur die letzten beiden Plätze. Doch Fans des Teams brauchen keine Angst zu haben: Keiner der beiden Piloten hat im Regen von Barcelona eine gezeitete Runde hingelegt - das war sogar geplant. Vielmehr konzentrierte sich der Rennstall heute auf Boxenstoppübungen und andere Rennvorbereitungen, schließlich war Bottas weder in der GP2 noch in der Renault-World-Series unterwegs und hat in diesem Bereich Nachholbedarf.
"Das Schlüsselelement ist für einen Fahrer, so spät wie möglich vor der Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse zu bremsen, um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren", weiß der Finne. Auch das perfekte Positionieren in der Box sowie das saubere und schnelle Anfahren nach dem Reifenwechsel seien ein wichtiger Faktor für einen erfolgreichen Boxenstopp. "Es ist wirklich interessant, da es viele Dinge gibt, über die man nachdenken muss. Aber je besser ich werde, umso mehr Vertrauen baut man mit seiner Boxencrew auf. Das bedeutet, dass sie auch schneller reagieren können."
"Wir werden ein paar mehr bei den nächsten Tests machen, dann werde ich in Australien bereit sein, wenn es zu den Boxenstopps geht", lässt Bottas in die kommende Woche blicken. Für Pastor Maldonado ist das alles längst Routine, dennoch musste auch der Venezolaner heute zum Training antreten: "Es ist gut für mich und das Team, nach der Winterpause ein bisschen Training zu bekommen", sieht der GP2-Meister von 2010 Positives darin.
Auch sonst zeigt sich Maldonado mit der Testwoche in Barcelona zufrieden: "Wir hatten keine Probleme mit dem Auto, es sieht recht gut aus. Wir haben alles erreicht, was wir wollten, also ist das gesamte Team glücklich. Es gibt noch ein bisschen Arbeit zu tun, aber wir haben eine gute Idee darüber, was wir als nächstes tun müssen. Ich freue mich, nächste Woche wieder hierherzukommen und den FW35 weiter zu entwickeln."
Wo genau das neue Auto steht, vermag aber noch keiner zu beurteilen: "Das ist schwer einzuschätzen", so Bottas, "aber Red Bull, McLaren und Lotus sind mit Sicherheit stark. Hoffentlich können wir nächste Woche mehr sehen, spätestens aber in der Quali von Melbourne. Wir versuchen, sofort vorne dabei zu sein. Das ist unser Ziel." Vorher muss aber noch der letzte Test in Barcelona erfolgreich absolviert werden, weiß der Finne und verrät schon einmal das Testprogramm:
"Wir können die Balance noch ein wenig verbessern, besonders mit weniger Benzin im Tank. Wir können uns also noch ein bisschen steigern und sind uns der Probleme bewusst. Sie sind alle lösbar, also sieht es ganz gut für uns aus. Wir sind mit allem im Plan." Zwar habe man heute ein paar Runden verloren (Bottas kam nur auf 13 Umläufe, Maldonado auf 23), dennoch sei dies "für alle gleich" gewesen.
Der Meinung ist auch Technikchef Mike Coughlan: "Das Wetter war so nass, wie wir erwartet haben. Das bedeutet, dass wir keine Trockenlaufzeit mit dem FW35 verpasst haben. Wir hatten eine engagierte Woche, die Zuverlässigkeit des Autos hat sich als hervorragend herausgestellt. Beim nächsten Test in Barcelona schauen wir dann auf die Performance."