Champions voran: Vettel führt in Barcelona
Beim Testauftakt in Barcelona führt Sebastian Vettel vor Kimi Räikkönen und Fernando Alonso - Mercedes wieder mit Verdacht auf technische Probleme
(Motorsport-Total.com) - Nach einer Woche Pause gehen die Testfahrten vor Beginn der Formel-1-Saison 2013 ab heute in Barcelona weiter. Vier Tage lang testen die elf Teams auf dem Circuit de Catalunya - und erstmals sind alle neuen Autos am Start, denn Williams enthüllte um 8:30 Uhr den mit Spannung erwarteten FW35, der gut eine halbe Stunde später dann auch erstmals auf der Strecke unterwegs war. Für die anderen ging es in den ersten vier Stunden des Tages vor allem darum, die in Jerez de la Frontera begonnenen Testprogramme fortzusetzen und einige neue Teile auszuprobieren.
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Sebastian Vettel erhöhte gegen Ende des Vormittags das Tempo gleich mehrfach Zoom Download
Auch wenn man auf die Zeiten weiterhin nicht allzu viel geben sollte, hatten zu Mittag die drei Weltmeister im heutigen Feld die Nase vorne: Sebastian Vettel (Red Bull) stellte auf harten Reifen eine Bestzeit von 1:23.046 Minuten auf und setzte sich damit vor Kimi Räikkönen (Lotus) und Fernando Alonso (Ferrari) an die Spitze. Für Alonso ist heute nach fast drei Monaten der erste Tag zurück im Formel-1-Cockpit, denn die Jerez-Woche hatte er ausgelassen. Bevor es auf der Strecke ernst wurde, gab es heute Morgen noch einen Fototermin für den neuen Ferrari-Sponsor UPS.
Neben den weltmeisterlichen Top 3 lagen mit Pastor Maldonado (Williams), Daniel Ricciardo (Toro Rosso), Sergio Perez (McLaren) und Paul di Resta (Force India) vier weitere Fahrer innerhalb von gut einer Sekunde Rückstand auf den Führenden. An Maldonados Williams sind laut Teamauskunft "80 Prozent" neu - trotz der von außen betrachtet nur unwesentlich veränderten Optik. Maldonado schob sich kurz vor der einstündigen Mittagspause vom achten auf den vierten Platz nach vorne und deutete damit erstmals das Potenzial seines neuen Renners an.
Frühzeitig beendet war die erste Teilsession des Tages übrigens einmal mehr für Nico Rosberg: Zwar blieb der Mercedes-Pilot nicht auf der Strecke stehen, doch die Silberpfeil-Ingenieure erteilten kurz vor Mittag ein Fahrverbot, um einen Verdacht auf ein Getriebeproblem untersuchen zu können. Schon in Jerez waren bei Mercedes mehrere technische Defekte aufgetreten. Rosberg liegt derzeit an achter Position, eineinhalb Sekunden hinter Landsmann Vettel in einem grundsätzlich wieder recht eng beisammen liegenden Feld.
Für die einzige rote Flagge des Tages sorgte Sauber-Rookie Esteban Gutierrez - allerdings weder wegen eines fahrerischen noch wegen eines technischen Problems. Denn als der Mexikaner kurz nach 11:00 Uhr bei Kurve sieben ausrollte, befand sich kein Benzin mehr in seinem Tank - eine vom Team gezielt herbeigeführte Situation, um den Verbrauch des Ferrari-V8-Motors messen und genauere Verbrauchsprognosen für die Grand-Prix-Saison anstellen zu können. Gutierrez schaffte trotzdem eine Zeit von 1:25.136 Minuten und liegt auf Platz neun.
Was die zwei verbliebenen "neuen" Teams betrifft, so zeichnet sich mehr und mehr ab, dass Caterham und Marussia auch in ihrem vierten Jahr in der Formel 1 hoffnungslos hinterherfahren werden. Charles Pic verlor bisher viereinhalb, Max Chilton sogar fünf Sekunden auf den führenden Vettel - und das trotz der von außen betrachtet zuverlässigen Technik. Interessant auch im Hinblick auf Melbourne: Die Temperaturen sind heute schon deutlich höher als zuletzt in Jerez, aber natürlich immer noch nicht auf australischem Niveau...