Gute Force-India-Woche: Reichlich Kilometer mit drei Fahrern
Der Force India VJM06 erwies sich in Jerez als schnell und zuverlässig zugleich - Intensive Datenanalyse steht bis zum Barcelona-Test im Fokus
(Motorsport-Total.com) - Force India brachte auch den vierten und letzten Tag der ersten Testwoche des Formel-1-Jahres 2013 positiv zu Ende. Nachdem Stammfahrer Paul di Resta am Dienstag den Anfang gemacht und sich an den beiden Folgetagen die Arbeit mit Simulatorfahrer James Rossiter geteilt hatte, war am Freitag Testfahrer Jules Bianchi am Zug. Der Franzose markierte mit einer persönlichen Bestzeit von 1:18.175 Minuten den vorübergehenden Tagesbestwert und musste sich unterm Strich nur Lotus-Pilot Kimi Räikkönen (1:18.148) geschlagen geben.
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In Person von Jules Bianchi kam der dritte Fahrer in den Genuss des VJM06 Zoom Download
In der Kombination der Rundenzeiten aller vier Tage rangiert Bianchi hinter dem absolut schnellsten Fahrer - Ferrari-Pilot Felipe Massa - und Räikkönen auf Rang drei. "Mein erster Eindruck vom neuen Auto ist sehr gut. Es stellt ganz eindeutig einen Fortschritt gegenüber dem Vorjahresauto dar", befindet Bianchi.
Der VJM06 war am Freitag vorübergehend mit einer aufwändigen Messeinheit auf dem linken Seitenkasten ausgestattet. Neben den damit einhergehenden Aero-Tests widmete sich Bianchi den neuen Pirelli-Reifen. "Ich fuhr die meiste Zeit mit der Medium-Mischung, konnte aber auch die Soft-Reifen ausprobieren. Diese bieten eine Menge Grip. Das gefällt mir", so die erste Einschätzung des Franzosen.
"Auf den Longruns bekam ich ein Gefühl für das Handling des Autos mit viel Sprit. Das ist im Hinblick auf meinen Lernprozess sehr wichtig. Ich bin froh, dass mich das Team auserwählt hat, in dieser Woche zu helfen und bin insgesamt zufrieden damit, wie es heute gelaufen ist", so Bianchi, der sich Hoffnungen auf das zweite Stammcockpit neben di Resta macht.
Stammfahrer Di Resta im Dauereinsatz
Für die letzten zwei Stunden des Tages übernahm noch einmal di Resta das Cockpit des VJM06. Nachdem der Nachmittagsstint des Schotten am Donnerstag von einem defekten Auspuff vermiest wurde, brachte er es am Schlusstag immerhin noch auf 49 Runden. Mehr als Platz zwölf unter zwölf Fahrern war für di Resta aber nicht zu holen, was daran liegen dürfte, dass in den beiden letzten Stunden der Testwoche keine frischen Reifen mehr zur Verfügung standen.
"Insgesamt war es ein sehr guter Test. Wir haben uns durch das von der Fabrik vorgegebene Programm gearbeitet, eine paar Aero-Test durchgeführt, Setups probiert und in Summe jede Menge Daten gesammelt. Wir haben viele Runden abgespult und ich fühle mich wohl im Auto", sagt di Resta mit Blick auf seine 240 Umläufe verteilt auf vier Tage.
"Die größte Herausforderung besteht im Moment darin, die Reifen zu verstehen", gibt der Schotte einen Ausblick auf den anstehenden Barcelona-Test (19. bis 22. Februar) und ist zuversichtlich: "Wir verfügen jetzt über jede Menge Informationen, die uns die richtige Richtung für Barcelona vorgeben sollten."
VJM06 schnell und zuverlässig zugleich
Chefingenieur Jakob Andreasen stimmt zu: "Wir verlassen Jerez mit einem guten Gefühl was die erledigte Arbeit und die gewonnenen Erkenntnisse über den VJM06 angeht. Wir haben reichlich Aero-Tests gefahren und ein umfangreiches Programm zur Evaluierung der Reifen durchgezogen. Auf der Analyse dieser Daten wird bis zum Barcelona-Test unser Fokus liegen."
"Insofern ist es gut, dass wir jetzt zehn Tage Pause haben, um wirklich verstehen zu können, wo wir stehen", sagt Andreasen. Insgesamt brummten di Resta, Rossiter und Bianchi dem neuen Force India im Verlauf der vier Tage in Jerez 357 Runden beziehungsweise 1.580 Kilometer auf. Nur der neue Sauber und der neue Red Bull haben nach der ersten Testwoche des Jahres mehr Kilometer auf dem Buckel.