Mortara: "Einer der schönsten Tage meines Lebens"
Der Young-Driver-Test bei Lotus begeisterte den DTM-Piloten, die Verantwortliche versprechen weitere Einsätze - Zwei Versionen des Doppel-DRS ausprobiert
(Motorsport-Total.com) - Edoardo Mortara hat das Duell der DTM-Piloten beim Young-Driver-Test in Abu Dhabi am Mittwoch für sich entschieden: Mit Rang drei platzierte sich der Audi-Pilot im Lotus vor seinem in der Formel 1 deutlich erfahreneren Mercedes-Widersacher Gary Paffett, der den McLaren allerdings nur am Vormittag pilotierte. Auch mit Zeiten glänzte der Italiener: Sein schnellster Umlauf in 1:43.418 Minuten war um 0,776 Sekunden schneller als der Bestwert des Nicolas Prost, der den E20 am Dienstag getestet hatte.
Mortara ist stolz: "Es war eine wunderbare Zeit und ich bin allen bei Lotus so dankbar, dass sie mir diese Chance ermöglich haben", jubelt der 25-Jährige, der mit der Königsklasse des Motorsports nicht nur Spaß hatte: "Ich habe jede Runde genossen. Gleichzeitig war es ein hartes Stück Arbeit", berichtet Mortara und wagt den Vergleich mit seinem eigentlichen Dienstwagen, dem Audi A5 DTM des Team Rosberg: "Ich bin zuletzt ein deutlich langsameres Auto gefahren."
Die ersten Runden hätten ihm "die Augen" geöffnet, rekapituliert der 25-Jährige. "Dann habe ich mich den Tag über sukzessive verbessert. Meine Fortschritte waren ziemlich gut. Jedes Mal, wenn ich auf der Strecke war, ging ein bisschen mehr." Er habe das vom Team aufgestellte Testprogramm absolviert und die zufriedenstellende Erfahrung gemacht, "etwas für die Saison des Teams getan zu haben". Dabei handelte es sich in erster Linie um die Entwicklung aerodynamischer Komponenten.
Darunter auch der Test von zwei Versionen des bei Lotus im Renneinsatz gescheiterten , aber nicht ad acta gelegten Doppel-DRS. "Edoardo hatte am Vormittag damit zu tun, sich zu an das Auto zu gewöhnen. Am Nachmittag konnte er das Setup nach seinen Wünschen gestalten", erklärt Renningenieur Simon Rennie. "Er hat großartige Arbeit abgeliefert, indem er 75 Runden abgespult und uns viel Datenmaterial geliefert hat. Wir haben den weicheren Reifen verwendet, um ihn seinen Speed zeigen zu lassen."
Der war im Vergleich zur Qualifying-Runde des Kimi Räikkönen am Samstag über zwei Sekunden langsamer. Doch von Quervergleichen auf tönernen Füßen will Lotus die Zukunft Mortaras im Team nicht abhängig machen. "Es wird für ihn weitere Zeit im Auto geben. Alles in allem war das brillante Arbeit", lobt Rennie. Der Genfer selbst war ohnehin verzückt vom Abenteuer Formel 1: "Es war einer der schönsten Tage in meinem Leben."