Webber spult solide Runden im "neuen" Red Bull ab
Am vorletzten Tag ging Mark Webber in einem ganz neuen Red-Bull-Chassis samt zahlreicher Neuerungen auf die Strecke: "Müssen weiter hart arbeiten"
(Motorsport-Total.com) - Auf Red Bull waren am Samstag in Barcelona alle Augen gerichtet. Das Weltmeisterteam brachte am vorletzten Testtag nicht nur einige Neuerungen, sondern für Mark Webbers letzten Test vor Melbourne gleich ein ganz neues Chassis. Der RB8 bekam kurz vor dem Saisonstart einen neuen Heckflügel, ein verändertes Leitwerk am Heck sowie neue Leitelemente an den Seiten verpasst. Wichtigste Veränderung: Der Auspuff, der nun weiter vorne mündet und nach außen strahlt.
"Kein Wunder, dass es gleich ein ganz neues Chassis wurde", hieß es auf Anhieb von vielen Beobachtern. Das komplette Heck ist völlig anders. Der Auspuff ist anders positioniert, daher sind die Colaflaschen-Form am Heck und einige Teile der hinteren Aufhängung auch gleich neu gemacht worden. "Es ist gar nicht so anders", widerspricht Mark Webber nach seinen 70 Runden am Samstag. "Ein paar Veränderungen, aber nichts Besonderes. Wir haben ein ganz normales Programm abgespult."
Webber hielt sich am vorletzten Testtag vornehm zurück und spulte stattdessen in aller Ruhe Vergleichsfahrten ab. In 1:22.662 Minuten reihte er sich am Ende des Tages auf Rang acht ein. Ohne große Mühe, dafür mit viel Benzin an Bord schaffte der Australier somit eine Rundenzeit, die nur eine halbe Sekunde von der Spitze entfernt war. Die Tagesbesten setzten ihre Duftmarken allesamt mit superweichen Reifen und vermutlich mit weniger Benzin an Bord.
"Wir müssen einfach unser Programm durchziehen. Wir haben keine Ahnung, was die anderen Teams machen. Es sind auf jeden Fall sehr, sehr schnelle Teams dabei. Heuite sind alle im Bereich von 1:22 Minuten gefahren. Es gibt also reichlich schnelle Autos. Wir müssen demnach weiterhin hart arbeiten", formuliert Webber ein klassisches Understatement. "Die Leute können reden wie sie wollen. Solange wir in den Zeitenlisten nicht ganz vorne sind, haben wir noch Arbeit", weist er die Favoritenrolle von sich und seinem Team.
"McLaren ist auf jeden Fall sehr stark, auch andere Teams haben gute Leistungen gezeigt. Wir haben schnelle Runden von Romain Grosjean gesehen, auch Nico Rosberg im Mercedes ist richtig gut. Mercedes ist auf jeden Fall schnell, diese Jungs sind stark. Ein Rätsel ist Ferrari", fasst Webber seine Eindrücke zusammen. "Es ist richtig eng. Der Kampf in Q2 wird bestimmt enorm intensiv." Im Vergleich zu vielen Konkurrenten fuhr Webber am Samstag nur wenig.
"Ich wäre gern mehr gefahren, aber wir hatten keine Rennsimulation geplant. Daher war der Regen am Ende auch halb so schlimm", meint der Vettel-Teamkollege, der im Nassen nicht mehr auf die Strecke ging. "Wir hatten ein ähnliches Programm wie gestern, haben uns auf Setuparbeit konzentriert", schildert Webbers Renningenieur Ciaron Pilbeam. "Am Morgen hatten wir kurze Runs, am Nachmittag längere. Im Regen sind wir nicht gefahren, weil es weder nass noch trocken genug war für ernsthafte Tests."
"Mein nächster Einsatz ist in Melbourne", blickt Webber auf sein Heimspiel voraus. "Es ist immer toll, wenn wir dort aus der Box fahren. Testen ist nett, aber dort gehen wir endlich wieder alle gleichzeitig auf die Strecke und haben alle die gleiche Chance, unsere Leistung zu zeigen. Das lieben wir alle. Ich freue mich auf das Wochenende und auf alle weiteren Rennen. Es wird eine gute Saison", so der Australier. "Morgen fährt Sebastian noch einmal mit weiteren neuen Teilen. Aber nichts Dramatisches..."