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Hülkenberg: "Unsere Zuverlässigkeit ist ein Luxus"
Nico Hülkenberg erklärt, wieso die Haltbarkeit seines VJM05 außergewöhnlich ist, was sein Ziel für die kommende Saison ist und worauf er besonders hofft
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg musste ein Jahr lang zusehen, als seine Konkurrenten um WM-Punkte fuhren. Und das eine Zeitlang sogar als letzter Pilot, der Weltmeister Sebastian Vettel in einer Qualifying-Session geschlagen hatte. Doch diese bitteren Wochenenden könnten sich nun für den Mann aus Emmerich ausgezahlt haben. Denn mit dem Force India VJM05 dürfte er ein Auto haben, mit dem er im vorderen Mittelfeld mitfahren kann.
Zumindest, wenn man nach den bisherigen Wintertests geht. Während andere Teams die üblichen Technikprobleme mit ihren neuen Autos hatten, blieb das indische Team, das sich seit Mitte letzten Jahres im Aufwärtstrend befindet, verschont. "Das stimmt", bestätigt Hülkenberg gegenüber 'Formula1.com'. "Wir hatten keine technischen Probleme und konnten unser komplettes Programm durchziehen. Ich weiß, dass das bei einem neuen Auto ein großer Luxus ist."
Hülkenberg nimmt Testzeiten nicht ernst
Bloß einmal kam beim ehemaligen Williams-Piloten Frust auf, als Ersatzmann Jules Bianchi den Boliden in Jerez kurz vor Hülkenbergs Premiere beschädigte und dadurch den Teststart verzögerte. Doch die starken Zeiten und die hervorragende Zuverlässigkeit machten die Panne rasch vergessen.
Hülkenberg warnt aber davor, zu viel in die Zeiten hinein zu interpretieren. "Manchmal fährt man mit Supersoft-Reifen, dann mit den harten, manchmal mit viel und manchmal mit weniger Sprit", relativiert er. "Es gibt noch millionen anderer Dinge, die man ändern kann. Das haben auch wir getan. Wir sollten die Zeiten also nicht überbewerten. Jeder weiß, dass die Topteams ihre wahre Stärke noch nicht gezeigt haben. Vor dem Samstag in Australien ist alles bloß Spekulation."
Längst im Fahrerlager bekannt ist allerdings, dass Hülkenberg das Potenzial hat, in Qualifying-Sessions über sich hinauszuwachsen - vor allem, wenn das Wetter mitspielt. Obwohl er durch seine Brasilien-Pole 2010 auch auf Force-India-Teamchef Vijay Mallyas Radarschirm auftauchte, glaubt er: "Ich wäre jetzt auch sonst in der Formel 1."
Platz fünf als Ziel
Diese Saison will er allen beweisen, dass er mehr als eine Eintagsfliege ist: "Ich hatte auch andere gute Momente, nicht nur dieses eine Qualifying. Ich denke, dass wir 2012 eine realistische Chance haben, die Konstrukteurs-WM auf Platz fünf abzuschließen. Das wird mit Sicherheit nicht einfach, aber ich bin sicher, dass es möglich ist."
In seinen Träumen ist Hülkenberg aber längst viel weiter vorne: "Ich hoffe auf weitere Regentage und verrückte Rennen, die es kleineren Teams wie uns erlauben, überraschende Ergebnisse einzufahren. Und ich träume von vielen weiteren Momente wie in Brasilien 2010."